Die Armutsgefährdungsquote von Minderjährigen in Nordrhein-Westfalen war 2018 mit 22,6 Prozent höher als die der gesamten Bevölkerung (16,6 Prozent). Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, war die Quote der armutsgefährdeten Kinder und Jugendlichen um 2,5 Prozentpunkte höher als zehn Jahre zuvor (2008: 20,1 Prozent). Die aktuellen Armutsgefährdungsquoten waren im Ruhrgebiet (28,7 Prozent) am höchsten und im Münsterland (17,7 Prozent) am niedrigsten.
IT.NRW hat jetzt die neue Broschüre „NRW(ge)zählt: Aufwachsen in Nordrhein-Westfalen” vorgestellt, in der die unterschiedlichen Lebensbereiche der knapp drei Millionen Kinder und Jugendlichen anhand von Ergebnissen der amtlichen Statistik beleuchtet werden. Die Publikation liefert Erkenntnisse zu familiären Strukturen, Betreuungsformen, Bildungswegen und dem Freizeitverhalten von Kindern und Jugendlichen – u.a. erfährt man:
* Die Zahl der Minderjährigen, die bei nicht verheirateten Elternpaaren aufwachsen, hat sich von 1998 (98 000) bis 2018 (216 000) mehr als verdoppelt.
* 43,2 Prozent der nordrhein-westfälischen Kinder und Jugendlichen hatten 2018 einen Migrationshintergrund. Dieser Anteil war damit um 13,9 Prozentpunkte höher als in der Gesamtbevölkerung (29,3 Prozent).
* Die Zahl der Inobhutnahmen durch die NRW-Jugendämter war 2018 mit 14 502 um 55,2 Prozent höher als 2008 (9 347); im Jahr 2016 hatte es mit 22 193 Fällen den bisherigen Höchststand gegeben.
* 2018 besuchten rund 583 000 Mädchen und Jungen unter sechs Jahren eine Kindertageseinrichtung oder wurden in Tagespflege betreut. Das waren 34,1 Prozent mehr als zehn Jahre zuvor.
* Im Sommer 2018 verließen 39,6 Prozent der Absolventinnen und Absolventen die allgemeinbildende Schule mit der allgemeinen Hochschulreife bzw. dem Abitur.
* 93,5 Prozent der 10- bis 17-Jährigen surften 2018 täglich oder fast täglich im Internet. (IT.NRW).