Die aktuelle dynamische Entwicklung der Coronavirus-Pandemie zwingt auch das Jobcenter Lippe zu einschneidenden Maßnahmen, die dazu beitragen sollen, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Gleichzeitig möchte das Jobcenter Lippe den lippischen Bürgerinnen und Bürgern und Institutionen auch und vor allem in Krisenzeiten als leistungsfähiger und verlässlicher Partner zur Seite stehen. „Bereits seit vergangener Woche stellen wir Auswirkungen auf die Wirtschaft einen spürbaren Anstieg der Neuantragszahlen fest. Für die allermeisten der Hilfesuchenden hat die Absicherung der finanziellen Existenz vorrangige Priorität“ erklärt die Leiterin des Fachbereichs Wirtschaftlich Hilfen, Stephanie Schmidt.
Da viele Menschen wegen der wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie vorübergehend erhebliche Einkommenseinbußen hinnehmen müssen, wurde im Corona-Sozialpaket der Bundesregierung ein vereinfachter Zugang zu sozialen Leistungen beschlossen. Stephanie Schmidt begrüßt die Maßnahmen: „Wir sind froh über die vorübergehende Vereinfachung der gesetzlichen Bestimmungen. Wir bekommen viele Anrufe von Menschen, die durch die Corona-Pandemie in finanzielle Bedrängnis geraten sind und denen wir gerne schnell und unbürokratisch helfen möchten.“ Zu diesem Personenkreis zählen z.B. Selbstständige, die durch den Wegfall ihrer Aufträge keine Einnahmen erzielen, aber auch Menschen in Kurzarbeit, die von den 60 Prozent ihres bisherigen Nettolohnes nicht ihre Existenz sichern können und aufstockende Leistungen benötigen.
„Auch wenn die Mitarbeitenden des Jobcenters aktuell nicht mehr persönlich vor Ort beraten können, nehmen sie alle Anliegen verlässlich telefonisch oder per E-Mail entgegen“ versichert Schmidt. „Unsere Mitarbeitenden sind sehr engagiert und bestrebt, schnelle und zufriedenstellende Lösungen für die Antragstellen anzubieten um damit die wirtschaftlichen Engpässe so weit es geht abzumildern. Wir haben schon viele positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung erhalten“. Die neuen Kurzanträge auf Arbeitslosengeld II können einfach telefonisch oder schriftlich per E-Mail bestellt werden. Das Formular kann aber auch einfach über die Homepage des Jobcenters heruntergeladen werden. Dort finden sich auch alle Kontaktdaten für die jeweiligen Servicestellen in den Kommunen.
„Selbstverständlich stehen wir auch den lippischen Arbeitgebern jetzt als Ansprechpartner weiter zur Verfügung“, betont Elke Althof, Leiterin des Fachbereichs Markt und Integration. „Durch die Pandemie ist die Nachfrage nach Arbeitskräften in manchen Branchen stark gestiegen. Das gilt nicht nur für den Gesundheits- und Lebensmittelbereich, sondern auch für die Obst- und Gemüseproduzenten in der Region. Wir sind zuversichtlich, einen Teil der jetzt wichtigen Jobs durch unsere Kunden besetzen zu können. Über die Vermittlung hinaus können wir hier auch finanzielle Hilfen anbieten, die die anfängliche geringere Produktivität durch die noch ungeübten Arbeitskräfte ausgleichen können.“
Auch den Arbeitslosen die noch im Qualifikations- oder Vermittlungsprozess stehen, wird weitergeholfen. „Die Vermittlungsfachkräfte halten eine guten telefonischen Kontakt zu den Arbeitslosen, die im Augenblick nicht an Gruppenfortbildungen und ähnlichen Veranstaltungen teilnehmen können“, so Elke Althof abschließend. In Krisenzeiten mit Kontaktverboten ist insbesondere die Vermittlung in Arbeit ein schwieriges Unterfangen. Dazu Michael Henke, der die Verwaltung des Jobcenters in diesen schwierigen Zeiten ganz anders organisieren muss: „Zum Glück beschäftigen wir uns schon länger mit den Möglichkeiten der Digitalisierung. Die Umstellung der Arbeitsorganisation durch telefonische Kommunikation und elektronischen Datenverkehr intern und extern gelingt dadurch gut.
Als moderne Verwaltung ist es unser Anspruch, auf veränderte Bedingungen durch flexible Arbeitsorganisation schnell zu reagieren und unsere Dienstleistungsangebote vollständig für die Menschen in Lippe aufrecht zu erhalten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jobcenters arbeiten unter Hochdruck daran, trotz Schließung der Gebäude den Kontakt zu allen Rat- und Hilfesuchenden nicht abreißen zu lassen. Auch stellen wir uns auf die Herausforderung nach der Krise ein, um die Menschen durch geeignete Instrumente und Maßnahmen schnell wieder in die Lage zu versetzen, ihr Leben ohne die Leistungen des Jobcenters zu bestreiten.“
Infokasten: Arbeitgeber, die kurzfristig Arbeitskräfte suchen, z.B. Erntehelfer, Einzelhandel etc., können sich gerne an den Arbeitgeberservice des Jobcenters Lippe wenden. Die Kontaktaufnahme ist unter Telefon 05231/4599-460 oder per E-Mail Arbeitgeberservice@jobcenter-lippe.de möglich.