Endlich gibt es Aussicht auf eine Corona-Prämie auch für Pflegekräfte im Krankenhaus. Nach einem Konzept des Spitzenverbandes der gesetzliche Krankenversicherung und der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) sollen 100 Millionen Euro für die Zahlung von Prämien bereitgestellt werden. Bis zu 1.000 Euro sollen Pflegekräfte in Krankenhäuser erhalten, die durch die Versorgung von COVID-19-Patienten besonders belasteten Arbeit geleistet haben. Die Mitarbeitervertretung, die Klinikleitung und der Landrat haben jetzt eine Basis, um über die Verteilung dieser Sonderprämie zu beraten.
„Ich freue mich für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Klinikum Lippe, die maßgeblich dazu beigetragen haben, dass Lippe die erste Welle der Corona-Pandemie so gut gemeistert hat. Sie verdienen Anerkennung und ich begrüße den Corona-Pflegebonus daher sehr. Diese Regelung war nach dem Versprechen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn lange überfällig. Ich möchte dies zum Anlass nehmen, noch einmal allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern meinen Dank und meine Anerkennung auszusprechen“, erklärt Landrat Dr. Axel Lehmann.
Konkret soll der Corona-Pflegebonus als Sonderprämie an Pflegekräfte gezahlt werden. Bundesweit profitieren bis zu 100.000 Mitarbeiter, die insbesondere in der hochbelasteten „Pflege am Bett“ arbeiten. Die konkrete Entscheidung, wie und an wen die Prämie als Anerkennung für die Leistungen während der Corona-Pandemie verteilt wird, soll der Krankenhausträger in Abstimmung mit der Mitarbeitervertretung treffen. „Unser Klinikum hat allein 1.000 Pflegekräfte. Wir werden mit dem Betriebsrat des Klinikums eng bei der Entscheidung zusammenarbeiten. Hierfür bauen wir gerne auf einen ersten Vorschlag des Betriebsrates“, zeigt der Landrat das weitere Vorgehen auf.
Die Mittel aus dem 100-Millionen-Euro-Topf sollen an alle Krankenhäuser bundesweit zugewiesen werden, die bis zum 30. September 2020 eine bestimmte Mindestzahl von COVID-19-Fällen behandelt haben. Damit wird auch einbezogen, wie unterschiedlich die Pandemie Krankenhäuser forderte. Der Corona-Pflegebonus wird damit auf anspruchsberechtigte Krankenhäuser anhand von objektiven Kriterien verteilt – zu je 50 Prozent nach pandemiebedingter Belastung und bedarfsgerecht nach vorhandenem Pflegepersonal. „Aufgrund der Anzahl der Fälle gehe ich davon aus, dass unser Klinikum dabei ist“, bewertet Dr. Lehmann die Voraussetzungen für den Corona-Pflegebonus.
Die 100 Millionen Euro sollen aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds fließen, der im Wesentlichen aus Beitragsmitteln der Versicherten in gesetzliche Krankenversicherung (GKV) finanziert wird. Es wird erwartet, dass sich auch die privaten Krankenversicherungen beteiligen. Ebenfalls appellieren GKV-Spitzenverband und DKG an die Bundesländer, die Prämie um 500 Euro zu erhöhen. Im Zusammenhang mit dem Pflegebonus für Beschäftigte in der Altenpflege hatte das Land NRW eine Aufstockung der Corona-Prämie auf bis zu 1.500 Euro beschlossen. „Ich werde mich beim Land NRW dafür einsetzen, dass auch eine Aufstockung der Bonus-Zahlungen an Pflegekräfte im Krankenhaus erfolgt. Hier bedarf es dringend einer Gleichstellung. So hat die Zahlungen an unsere Pflegekräfte in unseren Alteneinrichtungen bereits gut geklappt“, zeigt der Landrat die nächsten Schritte auf.