Von links: Ulrike Häcker (Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben, KSL), Sonja Wagner (Ergänzende unabhängige Beratungsstelle, EUTB), Michael Meier (Netzwerk für Menschen mit Behinderung, Senior*innen, NBS), Oliver Siekmann (Stadt Bad Salzuflen), Monika Heel (Inklusionsbeauftragte des Kreises Lippe). (Foto: Kreis Lippe)
Mit verdeckten Augen und einem Blindenstock durch die Stadt schlendern, an einem Tanz-Workshop für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung teilnehmen oder als Rollstuhlfahrer beim Karate mitmachen. Das alles und noch viel mehr können Besucher vom 22. April bis zum 7. Mai bei den Aktionstagen im Kreis Lippe sehen und erleben.
Am 5. Mai findet der europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung statt. Für die Aktionstage hat sich ein breites Bündnis aus Institutionen und Vereinen Aktionen überlegt, die für die Belange von Menschen mit Behinderung im Alltag sensibilisieren sollen. „Das Besondere in diesem Jahr ist, dass es Aktionen in unterschiedlichen Städten im Kreisgebiet geben wird“, sagt die Inklusionsbeauftragte des Kreises Lippe, Monika Heel.
In Horn-Bad Meinberg sollen Hindernisse im täglichen Leben aufgezeigt werden. Dies wird mit von der Beratung und Selbst-Hilfe Lippe e.V. und dem Senioren- und Behindertenbeitrat der Stadt Horn-Bad Meinberg organisiert. Am 29. April können interessierte Besucher am Rosental, gegenüber des Landestheaters in Detmold, von 12 bis 17 Uhr selbst testen wie es ist, blind durch die Stadt zu laufen. Auch werden Hilfsmittel und Dinge des alltäglichen Lebens vorgestellt, die Menschen mit Sehbehinderungen ein selbstbestimmteres Leben ermöglichen.
Ebenfalls am 29. April findet in der VHS in Bad Salzuflen von 11 bis 16 Uhr ein inklusiver Tanz-Workshop statt. Der Workshop wird in Zusammenarbeit mit dem Tanztheater Bad Salzuflen angeboten und richtet sich an Menschen mit und ohne Behinderung. Die Anmeldungen laufen noch. Die Ergebnisse werden am 6. Mai im Kurpark in Bad Salzuflen präsentiert.
Mitarbeitende der Werkstätten diskutieren am 5. Mai mit Vertretern der politischen Parteien. Die Veranstaltung ist als Workshop geplant und soll in einem Informationsaustausch der Betroffenen mit der Politik aufzeigen, wo Erfordernisse zur Verbesserung bestehen. Eingeladen wird vom Werkstattrat der Lebenshilfe Detmold in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben. Die Inklusionstage werden am 6. Mai mit dem Inklusionsfest abgeschlossen. Das Fest findet zwischen 13 und 16 Uhr im Kurpark Bad Salzuflen statt, der Eintritt ist frei. In diesem Jahr steht das Inklusionsfest unter dem Motto „Sport und Inklusion“.
„Leider gibt es im Kreisgebiet nur wenig Vereine, die für Menschen mit Behinderung geöffnet sind. Wir konnten einige inklusive Vereine für den Tag gewinnen, die laden zu Mitmachaktionen ein, stehen aber auch für Fragen zur Verfügung. Insgesamt sollen sie anderen Vereinen Berührungsängste nehmen und zeigen, wie Sport mit Menschen mit und ohne Behinderung funktionieren kann“, sagt Monika Heel.
Weitere Einrichtungen, Vereine und Institutionen stellen ihre Unterstützungsangebote zur Gleichstellung und Teilhabe vor. Für Essen und Trinken ist gesorgt. Veranstalter ist das Netzwerk für Menschen mit Behinderung, Seniorinnen und Senioren in Bad Salzuflen. Die Organisation erfolgt in Kooperation mit dem Kreis Lippe und der Stadt Bad Salzuflen. Finanziell unterstützt wird das Bündnis durch die Aktion Mensch unter dem Motto „Zukunft barrierefrei gestalten“. Weitere Informationen zu den Aktionstagen gibt es unter www.lippe-inklusiv.de.
