Lehrende proben für „Kammermusik in Detmold“ (c) HfM Detmold/Plettenberg

Carl Reinecke war nicht nur Komponist, sondern auch Pianist, Herausgeber und Musikschriftsteller. Mit einer 35-jährigen Amtszeit gilt er als der am längsten amtierende Gewandhauskapellmeister der Stadt Leipzig. Trotzdem ist sein Werk heute nahezu in Vergessenheit geraten. Der reichhaltige musikalische Schatz, den er der Nachwelt hinterließ, kommt in diesen Tagen in zahlreichen Konzerten zum Vorschein. So auch an der HfM Detmold. Anlässlich seines 200. Geburtstages zeichnen Lehrende im Rahmen von „Kammermusik in Detmold“ ein vielschichtiges Portrait des gebürtigen Hamburgers und seiner Zeitgenossen Schumann und Mendelssohn. Die Konzerte finden am 27.04. und 28.04. um 19.30 Uhr bzw. 18.00 Uhr im Brahms-Saal statt.

 

Erste große Erfolge traten für Reinecke als Pianist ein. Zu erwähnen sind besonders seine Werke für Klavier-Duo, die Rinko Hama und Jacob Leuschner dem Publikum präsentieren. Es erklingen seine Variationen über eine Sarabande von Johann Sebastian Bach op. 24. Den größten Erfolg bescherten Reinecke seine Kompositionen für Kinder. Drei Märchenerzählungen von ihm hatten Studierende und Lehrende der HfM Detmold auf Initiative des ehemaligen Gesangsprofessors Markus Köhler als CD beim Label cpo produziert. An Musikstücke wie „Die wilden Schwäne“, die auf dem Text von Hans Christian Andersen basieren, knüpft nun Musik aus E.T.A. Hoffmanns Nussknacker und Mausekönig für Schlagzeugensemble an.

 

Die Bearbeitung stammt von Ayami Okamura. Ein Wiedersehen mit Markus Köhler als Gast gibt es mit ausgewählten Liedern Reineckes, zusammen mit der Sopranistin Irina Trutneva. Begleitet werden beide von Miroslav Kroupa. Während Reineckes Studium in Leipzig zählte Gewandhauskapellmeister und Konservatoriumsgründer Felix Mendelssohn Bartholdy zu seinen größten Förderern. In die Zeit von Mendelssohns Amt fiel auch die Uraufführung seines ersten Beitrags zur Gattung Klaviertrio.

 

Das Trio Nr. 1 d-Moll interpretieren Maria-Elisabeth Lott (Violine), Alexander Gebert (Violoncello) und Christian Köhn (Klavier). Als enger Freund Reineckes galt auch Robert Schumann, der ebenso Klaviertrios komponierte. Sein Trio in d-Moll erklang erstmalig zum 28. Geburtstag Clara Schumanns. Ihre Romanzen für Violine und Klavier sind in einer Fassung für Violoncello und Klavier zu erleben. Es spielen Xenia Jankovic und Rinko Hama. Der Eintritt zu den Konzerten ist frei.

 

Pressemeldung: HfM