Für mehr Grün: Landrat Dr. Axel Lehmann (r.) übergibt einen Spendenscheck des Kreises an den Plant-for-the-Planet Mitbegründer Frithjof Finkbeiner (l.) zusammen mit Ewald Lienen. (Bild: Alexander Baliet).

Klima mit Zukunft – mit diesem Anspruch hat der Kreis Lippe zum Klima-Check-up geladen. Landrat Dr. Axel Lehmann und die Masterplanmanager des Kreises Lippe stellten bei der Veranstaltung im Kreishaus die Ergebnisse nach vier Jahren „Masterplan 100 Prozent Klimaschutz“ vor. Zugleich wollten sie von den knapp 140 Gästen wissen, in welchen Bereichen des Klimaschutzes die Arbeit besonders wichtig ist. „Wir wollen mit den Lippern gemeinsam unsere Umwelt- und Klimapolitik gestalten. Denn eins hat der Masterplan deutlich gezeigt: Um Klimaschutz zu betreiben und innovative Ideen zu entwickeln, ist die Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit unabdingbar“, betonte der Landrat.

 

Bei der Veranstaltung wurden zunächst die Anstrengungen des Kreises beleuchtet. In einer Diskussionsrunde machten Frithjof Finkbeiner, Mitbegründer Plant for the Planet, Ewald Lienen, Technischer Direktor FC St Pauli, und der Landrat deutlich: Jeder kann etwas für mehr Klimaschutz tun. Diesem Grundsatz hat sich die Verwaltung auch mit einer Spendenaktion angenommen. „Wir wollen nicht nur reden, sondern direkt handeln“, so Olrik Meyer, Fachgebietsleitung Klimaschutz.

 

Der KlimaPakt des Kreises hat sich das Ziel gesetzt, innerhalb eines Jahres Spenden für die Pflanzung von 350.000 Bäumen zu sammeln – pro Lipper einen Baum. In Kooperation mit Plant for the Planet soll diese Vorgabe erreicht werden. Bereits während der Veranstaltung wurden 2000 Baumspenden versprochen. Weitere Spenden sind unter https://www.trilliontreecampaign.org/t/klimapakt-lippe möglich. Zudem hat sich der Kreis im Zuge seiner Biodiversitätsstrategie dazu verpflichtet, Plant for the Planet-Akademien in Lippe abzuhalten. Hierfür stellt er 1000 Euro bereit.

 

Die Teilnehmer, sowohl Unternehmen, Institutionen als auch Vertreter von Fridays for Future und Bürger, beschäftigten sich in der anschließenden Workshopphase konkret mit dem „Masterplan 100 Prozent Klimaschutz“. In den Handlungsfeldern „Ich“, „Haus“, „Mobilität“, „Erneuerbare Energien“, „Wirtschaft“ und „Kommune“ konnten sie sich ein eigenes Bild von dem aktuellen Umsetzungsstand einzelner Maßnahmen machen. Wo konnte der Kreis Erfolge verbuchen, an welchen Stellen gibt es noch Hemmnisse? Darauf aufbauend hatten sie gemäß dem KlimaPakt Lippe Motto „Handeln-Teilen-Nutzen“ die Chance, eigene Ideen und Empfehlungen in die Handlungsfelder einzubringen.

 

Zudem wurden sie von den Masterplanmanagern des Kreises motiviert, Vorschläge für eine aktive Mitgestaltung an den Klimaschutzaktivitäten zu machen. „Der Kreis setzt eine Reihe von konkreten Maßnahmen selbst um und kann so auch Best-Practice-Beispiele liefern. Ob CO2-reduzierende Fassadensanierung oder PV-Anlagen bei eigenen Liegenschaften, die Liste ist lang. Über eigene Zuständigkeiten und Liegenschaften hinaus ist der Kreis beim Erreichen der Klimaziele aber auch auf Dritte angewiesen. Wir brauchen Partner und Unterstützung aus der Gesellschaft“, erklärt Laura Schuster, Masterplanmanagerin.

 

Seit 2016 ist der Kreis Lippe als eine von bundesweit 22 Kommunen Mitglied der Exzellenz-Initiative „Masterplan 100 Prozent Klimaschutz“. Das kreiseigene Programm sieht in den sechs Handlungsfeldern mehr als 70 Maßnahmen vor. Dadurch sollen bis 2050 die Treibhausgase um 95 Prozent reduziert werden, der Endenergiebedarf um 50 Prozent. Dafür bekommt der Kreis 750.000 Euro vom Bund zur Verfügung gestellt, zusätzlich kann eine ausgewählte Einzelmaßnahme mit 200.000 Euro bezuschusst werden. Der Kreis selbst investiert rund 190.000 Euro. Die Förderphase läuft am 30. Juni 2020 offiziell aus. Die Aktivitäten werden über den Klima Pakt und die Verwaltung weitergeführt.