Im LWL-Freilichtmuseum Detmold kann man am Wochenende den Nieheimern (vorne v. l.) Ulrich Pieper, Franz-Josef Sander und Wolfgang Schlick beim Heckenflechten zusehen. Die Gelegenheit lassen sich Bianca Rembarz, die im Museum ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert, und Museumsmitarbeiter Roland Seidel (hinten) nicht entgehen.
Foto: LWL/Gerstendorf-Welle.

Wer sich in der historischen Kulturlandschaft des LWL-Freilichtmuseums Detmold umschaut, wird unterschiedliche Einfriedungen erkennen. Eine regionaltypische Umhegung ist die sogenannte Nieheimer Flechthecke. Was das Besondere an der regionalen Hecken-form und ihrer Flechttechnik ist, das können Interessierte am Samstag und Sonntag, den 23. und 24. April, jeweils von 11:00 bis 16:00 Uhr im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) erleben.

 

Jedes Frühjahr kommen die Mitglieder des Heimatvereins Nieheim (Kreis Höxter) nach Detmold, um die außergewöhnliche Bindetechnik an der Hecke hinter der Museumsbäckerei zu zeigen. Dabei entsteht eine sichere Weideeinzäunung. Da die Hecke zum größten Teil aus Haselsträuchern besteht, wurden ihre Haselnüsse früher als fettreiche Nahrung von Mensch und Tier genutzt. Das Holz wurde unter anderem für viele Gebrauchsgegenstände wie Spazierstöcke verwendet.

 

Zudem ist die Brutvogeldichte in solchen geflochtenen Hecken erheblich höher als in vergleichbaren Feldhecken. Die Technik des Flechtens aber beherrschen nur noch wenige Menschen. 2018 wurden die Flechthecken in die Liste des immateriellen Kulturerbes Deutschlands aufgenommen. Interessierte können im Museum das Knotenbinden lernen und diese Technik beispielsweise im eigenen Garten beim Hochbinden von Rosen oder Stauden nutzen.