Sieben Tage, drei Spiele. Mit dem Selbstvertrauen aus zuletzt vier Siegen in Folge, geht es für den TBV Lemgo Lippe ins Saisonfinale. Zum Auftakt kommt ein echter Hochkaräter ins Lipperland: Am Sonntag ist die SG Flensburg-Handewitt zu Gast in der Phoenix Contact-Arena (Anwurf 16.05 Uhr, auch live auf Sky Sport 3 HD). „Auch wenn sie in dieser Spielzeit nicht bis zum letzten Moment um die Meisterschaft mitgespielt haben, gehören sie unumstritten zu den besten vier Mannschaften Deutschlands“, kennt TBV-Trainer Florian Kehrmann die Klasse des nächsten Gegners nur zu gut.
Ja, zu Beginn der laufenden Spielzeit war vielleicht noch etwas Sand im Getriebe des deutschen Meisters von 2018 und 19: Ein Unentschieden zuhause gegen Erlangen, kurz darauf eine herbe 23:33-Pleite gegen den ewigen Konkurrenten aus Kiel und wenig später das Ausscheiden im DHB-Pokal in Runde drei. Nach drei Spieltagen stand das Team von Trainer Maik Machulla schließlich auch in der Bundesliga auf einem sicher wenig zufriedenstellenden Platz acht. Ganz in der Manier einer absoluten Topmannschaft legte die SG im weiteren Verlauf der Hinrunde dann jedoch eine eindrucksvolle Sieben-
Spiele-Siegesserie hin.
Dabei bezwangen die Nordlichter unter anderem die Füchse (28:23), die Rhein-Neckar Löwen (31:26) – und im Nachholspiel des vierten Spieltags im Dezember auch Lemgo (27:19). Von den leichten Startschwierigkeiten ist auch in der Gegenwart nichts mehr zu erkennen. „Das Verletzungspech hat die
Flensburger in dieser Saison immer wieder schwer gebeutelt, was sicherlich auch ein Grund dafür war, dass sie das ein oder andere entscheidende Spiel verloren haben“, hat Kehrmann einen Grund für das zeitweise Straucheln der SG erkannt.
Was der diesjährige Champions League-Viertelfinalist im Normalfall zu leisten im Stande ist, hat das Machulla-Team einmal mehr seit Mitte März unter Beweis gestellt: Sieben der letzten neun Spiele gewann die SG, hinzu kommt ein Unentschieden in Mannheim bei den Löwen (29:29) und eine denkbar knappe Niederlage in einem überragenden Topspiel gegen den THW (27:28). Als Kopf der Flensburger in der Offensive ist eindeutig EM-MVP Jim Gottfridsson auszumachen. Mit seinen ansatzlosen Schlagwürfen und unvorhersehbaren Zuckerpässen auf Kreisläufer und Nationalmannschafts-Kapitän Johannes Golla ist der Schwede in vielen Spielen kaum zu stoppen.
Die größte Stärke der SG sieht Kehrmann aber noch woanders: „Prunkstück der Gäste ist die Abwehr und das exzellente Tempospiel. Sie legen eine hohe Körperlichkeit an den Tag und verfügen zudem über sehr starke Torhüter. Wenn wir ihnen einfache Bälle geben, wird die SG dies konsequent bestrafen.“ In den 60 Minuten am Sonntag gilt es eine große Aufgabe zu bewältigen, verstecken braucht sich der TBV aber auch in dieser Spielzeit vor keiner Mannschaft. Die Lipper gehen ebenfalls mit einer breiten Brust ins Spiel. Acht Punkte aus den letzten vier Partien stehen zu Buche.
Nach der bitteren Final-Niederlage des SC Magdeburg in der European League gegen TBV-Gruppengegner Benfica Lissabon ist Platz sechs in der LIQUI MOLY HBL zwar keine Garantie für einen internationalen Startplatz in der kommenden Saison, über eine Wild-Card besteht jedoch noch immer die Möglichkeit. Ein Grund mehr für das Kehrmann-Team, bis zur letzten Sekunde in dieser Saison jeden Tropfen zu investieren, der noch im Tank ist. Die lange Pause vor den letzten drei Saisonspielen habe der TBV dafür genutzt, um neue Kraft für den Endspurt zu sammeln und die Trainingsinhalte auf die kommenden Gegner anzupassen.
„Dennoch wird es einmal mehr darauf ankommen, auf uns selbst zu schauen. Es ist schön zu sehen, dass der Vorverkauf für dieses Spiel gut läuft und die Fans die guten Leistungen der letzten Wochen honorieren und das Team in den letzten beiden Heimspielen feiern möchten“, freut sich Kehrmann und fügt an: „In meinen Augen können wir mit der Teilnahme an der EHF European League, dem Erreichen des Final4 und einer starken Platzierung in der Liga erneut auf eine überragende Saison zurückblicken. Wir werden am Sonntag alles geben, um dem Favoriten aus Flensburg einen großen Kampf zu liefern – so viel sei versprochen!“
Schiedsrichter der Partie am Sonntag sind die Gebrüder Christian und Florian vom Dorff. Tickets für das Spiel sind weiterhin an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie im Online-Ticketshop erhältlich. Sky stimmt ab 15.45 Uhr auf Sky Sport 2 HD auf die drei zeitgleich stattfindenden Spiele am Sonntagnachmittag ein. Wer es nicht in die Halle schafft, kann den Lemgoer Heimauftritt ab 16 Uhr dann auf Sky Sport 3 HD verfolgen.
Pressemeldung: TBV.