FC-Chefcoach Mario Gottschalk wollte in diesem Jahr „keine Zittersaison mehr“, danach sieht es ja wohl auch nicht aus! Foto FC Donop-Voßheide.

Da waren es nur noch zwei! Nur zwei Mannschaften haben nach vier Spieltagen noch eine reine Weste und die volle Punktausbeute: Westfalenliga-Absteiger SC Borchen als Tabellenführer und nun auch der FC Donop-Voßheide, der am Donnerstagabend in Donop unter Flutlicht antrat und im Spitzenspiel der Liga den bis dahin punktgleichen Phönix Höxter mit einem 4:0 Sieg auf die Heimreise schickte Zahlreiche Zuschauer – auch aus Höxter – waren zu diesem Topspiel ins Eichenstadion gepilgert (Kompliment für den Platzwart für den supertollen Platz!) – und sie sollten nicht enttäuscht werden.

 

Das war richtig guter Landesligafußball, zu dem die sehr junge Mannschaft aus Höxter auch ihren Teil beitrug. Auch wenn die Heimelf in der ersten Hälfte immer mal wieder ihre schnellen Außen einsetzte und ein leichtes Chancenplus hatte, so tat sie sich doch phasenweise schwer gegen die hoch pressenden Gäste, die auch im Mittelfeld gut den Ball laufen ließen. Im Strafraum war jedoch für Höxter Schluss, denn die sichere FC-Abwehr ließ hinten nicht viel zu, sodass FC-Torfrau Laura Fuhlhage lediglich einige Distanzschüsse zu entschärfen hatte. Der 0:0 Halbzeitstand ging damit weitgehend in Ordnung.

 

FC-Coach Mario Gottschalk hatte in der Halbzeit nicht viel zu kritisieren – es fehlte halt nur noch ein bisschen an Durchschlagskraft und Konsequenz. Das sollte sich im zweiten Durchgang ändern. Nachdem die FC-Abwehr kurz nach Wiederbeginn zunächst eine Schrecksekunde zu überstehen hatte, als die Torlatte die Führung von Höxter verhinderte, begannen die DonVoß-Ladies, eine Schüppe draufzulegen und das Tempo zu erhöhen, dem Höxter nicht mehr immer folgen konnte.

 

Nachdem schon vorher einige gute Chancen vergeben worden waren, war es Charlotte Meier, die in der 70. Minute den Führungstreffer besorgte, nach feinem Doppelpass mit Lara Sophie Richts, die drei Minuten später selber aus spitzem Winkel auf 2:0 erhöhen konnte. Es schien, als hätte der FC sich das Feuerwerk für die Galerie des Heimtores aufgespart, denn dort bekamen die Zuschauer in der letzten halben Stunde einiges zu sehen.

 

Selbst der Platzverweis von FC-Innenverteidigerin Christina Reinhard in der 85. Minute konnte die FC-Ladies nicht bremsen: in der 90. Minute erhöhte Nele Busch nach schönem Solo auf 3:0, in der Nachspielzeit gelang Tina Rother in ihrem ersten Pflichtspieleinsatz nach monatelanger Verletzung sogar das 4:0, welches Melanie Gutsch mit einem herrlichen Zuspiel von der Grundlinie vorbereitet hatte.

 

Für das hohe Niveau des Spiels gibt es ein feines, kleines Indiz: Kein einziger Ball wurde über den Zaun in den Eichenwald gedroschen. Das sieht mal selten im Eichenstadion! Phönix Höxter hatte im Vorbericht vor der schnellen FC-Offensivabteilung gewarnt. Wie zu sehen war, haben sie ebenfalls schnelle Leute in ihren Reihen und die junge Mannschaft mit einem Durchschnittsalter von 21 wird ihren Weg sicherlich machen, da sie auch jetzt schon toll zusammenspielt.

 

Die FC-Ladies, die im letzten Jahr noch gegen den Abstieg spielten, haben sicherlich momentan eine starke Truppe beisammen, der Altersdurchschnitt von 23 Jahren bietet beste Voraussetzungen, unter Coach Mario Gottschalk hat sich die Mannschaft hervorragend in allen Bereichen weiterentwickelt, spielerisch, technisch und auch konditionell, wie Spiele in Bielefeld und nun das gegen Höxter gezeigt haben, wo sich die Mannschaft in der zweiten Halbzeit jeweils noch steigern konnte. Dennoch ist die Liga sehr ausgeglichen und in jedem Spiel ist bislang auch der volle Einsatz gefragt gewesen. Das wird wohl auch am kommenden Sonntag in Thülen so sein, wo sich der FC schon immer schwer getan hat.