Stellv. Landrat Stephan Grigat, Kulturmanagerin Martha Johannsmeier, Verbandsvorsteher Jörg Düning-Gast und Jochen Brunsiek vom Landesverband Lippe, Jürgen Scheffler, Kurator der Ausstellung „Industrialisierung im Begatal“ und Bürgermeister Friso Veldink. Foto: Kulturstellwerk Nordlippe

Übernahme des Kulturstellwerks Nordlippe soll Kulturentwicklung im ländlichen Raum und Vernetzung in Nordlippe stärken.

 

Die Palette der Kultureinrichtungen des Landesverbandes Lippe ist bunt: Neben der Lippischen Landesbibliothek, dem Lippischen Landesmuseum und dem Weserrenaissance-Museum zählen auch die Burg Sternberg, die Malerstadt Schwalenberg sowie das Hermannsdenkmal und die Externsteine mit ihren Angeboten dazu. Nun geht der Landesverband einen weiteren Schritt – und setzt diesen ganz bewusst an die Bahngleise: Zum 1. Januar 2024 hat er die Smart Railway OWL gUG der Landeseisenbahn Lippe sowie deren Initiative Kulturstellwerk Nordlippe übernommen. Beim Bahnhofsfest in Dörentrup-Farmbeck am

 

1. Mai stellte sich Verbandsvorsteher Jörg Düning-Gast offiziell den Akteuren und den zahlreichen Gästen vor.

„Kultur im ländlichen Raum anzubieten und zu ermöglichen – das ist ein Schwerpunkt unserer Arbeit, denn Lippe soll und muss attraktiv bleiben, für die Menschen, die hier leben, für Familien, für Fachkräfte“, sagt Düning-Gast. „Mit dem Kulturstellwerk Nordlippe haben wir eine Initiative übernommen, die dank ihrer kreativen, vielfach ehrenamtlich tätigen Köpfe und dank ihrer hervorragenden Vernetzung äußerst erfolgreiche Kulturveranstaltungen anbietet und bei der Bevölkerung in Nordlippe große Anerkennung genießt.“

 

Der Landesverband Lippe möchte die in der Bahnmeisterei Farmbeck angesiedelte Initiative als sogenannten Dritten Ort weiterentwickeln und perspektivisch mit den Angeboten auf der Burg Sternberg zusammenführen: „Beide Orte fokussieren sich mit ihren Kulturangeboten auf den ländlichen Raum, beide richten sich vor allem an Kinder und Jugendliche, beide agieren erfolgreich in Netzwerken, zu denen lokale Akteure der Kultur-, Jugend- und Bildungsarbeit gehören“, so Düning-Gast. Die geplante Bündelung der Aktivitäten beider Orte unter dem Dach des Landesverbandes mache deshalb Sinn: „Bestes Beispiel dafür ist das BURGBEBEN STRN-BRG. Hier haben wir gemeinsam mit dem Kulturstellwerk Nordlippe und seinen Partnern, u.a. der Dörentruper Jugendarbeit ‚DöJu‘ und dem Klangheimlich Kollektiv, ein Festival von Jugendlichen für Jugendliche auf die Beine gestellt, das in Nordlippe schon nach zwei Auflagen Kult ist und vom 7. bis 9. Juni dieses Jahr zum dritten Mal stattfindet.“

 

Jochen Brunsiek, Geschäftsführer des Kulturstellwerks Nordlippe und seit 1. Januar 2024 Mitarbeiter des Landesverbandes Lippe, stellt für seine zukünftige Arbeit die Menschen in den Mittelpunkt: „Viele wollen wirksam sein und gemeinsam etwas erleben und bewegen. Dabei werden wir unterstützen.“ Zudem ist auch die Vereinsamung der Menschen eine große Herausforderung der Zukunft. „Dem müssen und wollen wir mit unseren Aktionen und Kulturprojekten entgegentreten“, betont Brunsiek.

 

Die Smart Railway OWL gUG bleibt in ihrer bisherigen Rechtsform des geförderten Dritten Ortes zunächst bestehen, der Landesverband Lippe ist seit dem 1. Januar 2024 alleiniger Gesellschafter. Bis 2026 erhält die Gesellschaft für die Initiative Kulturstellwerk Nordlippe noch eine Förderung aus dem „Dritte-Orte-Programm“ der NRW-Landesregierung, danach soll die Gesellschaft in die Lippische Kulturagentur integriert werden.

 

Begriffserklärungen:

Dritter Ort: Identitätsstiftender Kulturort (Gebäude, Platz, etc.) im dörflichen oder städtischen Gefüge, der von mehreren (oft bürgerschaftlichen) Akteuren getragen und betrieben wird, gut erreichbar und bestenfalls barrierefrei ist und niedrigschwellige Kultur- und Freizeitaktivitäten anbietet.

 

gUG: gemeinnützige Unternehmergesellschaft – eine haftungsbeschränkte Kapitalgesellschaft, die zur Verfolgung eines gemeinnützigen Zweckes gegründet wurde.

 

Pressemitteilung des Landesverbandes Lippe