Seit Dienstag dieser Woche sind die Mähdrescher auf den Getreidefeldern in NRW im Einsatz. Die erste Wintergerste haben die Landwirte im Kreis Euskirchen und im Münsterland geerntet, etwa zwei Wochen früher als im langjährigen Durchschnitt, teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit. Nach Wintergerste dreschen die Bauern die übrigen Getreidearten wie Winterweizen, Triticale, Roggen, Sommergerste, Sommerweizen und Hafer sowie Raps.
Nach dem Dürrejahr 2018 sind die Prognosen für die Getreideerträge in NRW in diesem Jahr verhalten optimistisch. Die Experten der Landwirtschaftskammer gehen von einem mindestens durchschnittlichen Ertrag aus. Zwar haben die Niederschläge über den Winter nicht ausgereicht, um die Bodenvorräte wieder aufzufüllen, die Pflanzen konnten aber durch den Regen ausreichend Wasser aufnehmen. Auch die kühlen Temperaturen im April und Mai haben dazu beigetragen, dass sich das Getreide gut entwickeln konnte. Lediglich auf sandigen Böden sind die Prognosen eher durchwachsen.
Das augenblicklich trockene Wetter ist für die Ernte ideal. Häufige Regenschauer erschweren die Ernte, verursachen hohe Trocknungskosten und können zu einer schlechteren Qualität des Getreides führen. Unwetter mit Starkregen oder Hagel können eine sicher geglaubte Ernte innerhalb kürzester Zeit zerstören. Für den Weizen, dessen Ernte erst in zwei bis drei Wochen ansteht, wäre eine anhaltende Trockenheit ungünstig. Das könnte zur einer vorzeitigen Reife der Pflanzen führen, was sich negativ auf den Ertrag auswirkt.
2018 wurden in Nordrhein-Westfalen 490.000 Hektar Getreide angebaut, das entspricht 47 Prozent des Ackerlandes. Die wichtigste Getreideart in NRW ist der Winterweizen, der 2018 auf 242.900 Hektar stand. An zweiter Stelle folgt die Wintergerste mit 137.000 Hektar. Die Anbaufläche von Triticale, einer Kreuzung aus Weizen und Roggen, lag bei 60.700 ha. Roggen, früher das wichtigste Brotgetreide, wird in NRW nur noch auf 18.200 Hektar angebaut.
Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.