„Der von der Bundesregierung beschlossene KfW-Schnellkredit erhöht die Chance für den Mittelstand, eine Kreditzusage zu erhalten“, bewertet Axel Martens, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe) das geplante Kreditprogramm. Es ist ein richtiger und konsequenter Schritt, den die IHK-Organisation schon lange gefordert hat. Denn nur so kann den bislang kerngesunden mittelständischen Unternehmen geholfen werden, die Corona-Krise zu überwinden, ergänzt Martens. Der Sonderkredit schließt die bislang vorhandene Mittelstandslücke. Die oft auf behördliche Anordnung hin geschlossenen Unternehmen brauchen jetzt staatliche Unterstützung, weil ihr Umsatz quasi über Nacht ohne eigenes Verschulden eingebrochen ist und bei vielen Branchen bei null liegt.

 

Aus vielzähligen Gesprächen mit Unternehmer*innen weiß die IHK, dass der Zugang zu Liquiditätshilfen vielen Unternehmen versperrt war, weil in der jetzigen Situation niemand verlässliche Zukunftsprognosen abgeben konnte. Der Wegfall der Risikoprüfung seitens der Hausbank und der KfW sind in dieser Situation ein entscheidender Aspekt, um Kreditzusagen zu erhalten. Eine weitere wichtige Erleichterung ist, dass der Antragsteller keine privaten Sicherheiten stellen muss.

 

Antragsberechtigt sind Unternehmen mit 11 bis 249 Mitarbeiter, die seit mindestens dem 1. Januar 2019 am Markt aktiv sind. Sie müssen im letzten Jahr oder im Durchschnitt der letzten drei Jahre einen Gewinn ausgewiesen haben. Das Kreditvolumen pro Unternehmen beträgt bis zu drei Monatsumsätze des Jahres 2019, maximal 500.000 € für Unternehmen mit einer Beschäftigtenzahl von 11 bis 49; ab 50 Mitarbeiter*innen maximal 800.000 €. Der Zinssatz beläuft sich auf aktuell drei Prozent bei einer Laufzeit von zehn Jahren. Der KfW-Kredit kann nach Genehmigung durch die EU-Kommission, die für Donnerstag erwartet wird, starten.