Verschiedene Akteure haben sich in Köln zur Umsetzung des Gesetzes ausgetauscht. Der Kreis setzt zur Gewaltprävention auf Zusammenarbeit. Vertreter des Kreissportbundes (KSB), der Sportförderung und des Kreisjugendamtes präsentierten ihr Schaffen vor Ort.
Beim Fachtag für das Landeskinderschutzgesetz im Sport & Olympia Museum in Köln haben Vertreterinnen und Vertreter des Kreises Lippe ihre Arbeit zur Gewaltprävention vorgestellt. Der KSB, die Sportförderung des Kreises sowie das Kreisjugendamt bilden dabei ein Netzwerk, welches bei den Akteuren aus Sport, Jugendämtern und Politik sowie beim Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration (MKJFGFI NRW) gut ankam.
„Wir arbeiten auf kommunaler Ebene sozusagen als ‚Dreigestirn‘ in der Prävention und Intervention sexualisierter und interpersoneller Gewalt im Sport“, sagt Christian Jungk von der Sportförderung des Kreises Lippe. „Unsere Schnittstellen im Kinder- und Jugendschutz, beispielsweise der ‚Pakt des Sports‘, erleichtern und beschleunigen dabei unsere Arbeit“, ergänzt Christin Görtler vom KSB. Marc Zander vom Kreisjugendamt betont, dass es „von großer Bedeutung sei, als Qualitätsmerkmal den Bereich der Präventionsarbeit innerhalb des kommenden Kinder- und Jugendförderplans zu implementieren.“ Dieser gilt ab 2026. Die Präventionsarbeit soll dann einen stärkeren Schwerpunkt bekommen.
Die Präsentation verdeutlichte, dass durch eine enge Zusammenarbeit erfolgreiche Präventionsarbeit möglich ist. Das Best-Practice-Beispiel aus Lippe könnte als Inspiration für weitere Regionen dienen, um im Kinder- und Jugendschutz aktiv zu werden und somit einen Beitrag zu einer sicheren Umgebung für junge Sportlerinnen und Sportler zu leisten. Andere Kommunen stellten ihre Best-Practice-Beispiele zur Umsetzung des Landeskinderschutzgesetztes ebenfalls vor. „Der Sport ist der größte freie Jugendträger in Deutschland. Alle Sportorganisationen nehmen eine wichtige Rolle in der Gesellschaft ein und haben damit die Verantwortung Kindern und Jugendlichen sowie Erwachsenen einen sicheren Rahmen in ihrem Sportalltag zu ermöglichen. Hier wollen wir unsere lippischen Sportvereine so gut es geht unterstützen“, sagt KSB-Präsident Friedhelm Böger.
„Das stetig wachsende Netzwerk in Lippe ist das Fundament für eine erfolgreiche Gewaltpräventionsarbeit. Es motiviert sowohl die Sportfachkräfte als auch die aktiven Ehrenamtlichen in den Vereinen, den Kinder- und Jugendschutz weiterhin zu fokussieren und eine Vorreiterrolle einzunehmen“, sagt Landrat Dr. Axel Lehmann. „Die Planung von Inhouse-Fortbildungen für Fachkräfte und spezielle Schulungen für Ansprechpersonen im Sport sind nur einige der Maßnahmen, die bereits in Gang gesetzt wurden“, konkretisiert Ulrike Glathe, Leiterin des Kreisjugendamtes.
Das Landeskinderschutzgesetz
„Das Land NRW hat als erstes Bundesland im Mai 2022 ein Landeskinderschutzgesetz verabschiedet. Ziel ist es, die Arbeit der Jugendämter in Nordrhein-Westfalen bei der Abwehr von Kindeswohlgefährdungen auf der Grundlage von § 8a SGB VIII zu unterstützen und qualitativ weiter auszubauen“, heißt es beim Landessportbund NRW. Die Sicherung hoher fachlicher Standards, ein verbesserter Austausch, insbesondere zwischen den Akteuren des interdisziplinären Kinderschutzes sowie verbesserte Konzepte und Fortbildungen der Beteiligten sollen dieses Ziel laut Landessportbund sicherstellen.