Der TBV Lemgo Lippe ist weiter auf der Überholspur. Am 26. Spieltag der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga gewinnt Lemgo bei den Eulen Ludwigshafen mit 29:36 (13:21 Halbzeitstand) und holt sich die nächsten zwei Punkte. Der TBV bleibt damit in diesem Jahr ungeschlagen und baut seine Erfolgsserie auf 11:1 Punkten aus sechs Spielen aus. In der „Eberthölle“ in Ludwigshafen lief der TBV Lemgo Lippe heiß. Auf die stabile und aggressive 6:0-Abwehr der Eulen waren die Lipper vorbereitet und ein Durchkommen war erwartet schwierig. Aber auch Lemgo baute auf die eigene Deckungsleistung und einen erneut gut aufgelegten Johannesson im Tor.

 

Über die Ballgewinne aus der Abwehr zündete der TBV, schaltete blitzschnell um, kam zu einfachen Treffern und legte einen 6:0-Tore-Lauf hin. Die Eulen waren beim Stand von 6:12 gezwungen ihre erste Auszeit zu nehmen, sammelten sich und kamen danach besser ins Spiel. Für TBV-Linksaußen Reimann war die Partie stattdessen kurz darauf vorbei. Er sah nach einem Foul gegen Falk die Rote Karte. Lemgo steckte das gut weg und überstand auch eine doppelte Unterzahl relativ schadlos. Der TBV war in Spiellaune und trickste mit allen Mitteln: Kempa von Cederholm auf Schagen und ein Steal von Guardiola mit Gegenstoßtreffer.

 

Bis zur Pause setzte sich Lemgo nach und nach auf 13:21 ab und setzte mit acht Toren Vorsprung ein deutliches Zeichen. So leicht wollten es die Gastgeber dem TBV Lemgo Lippe allerdings nicht machen und sorgten nach dem Anpfiff zur zweiten Hälfte innerhalb von kurzer Zeit wieder für Spannung im Spiel. Angefeuert von den Fans in der ausverkauften „Eberthölle“ verkürzten die Eulen und kamen nach nur wenigen Minuten auf fünf Tore ran. Zwar legten Cederholm und Elísson nach, bauten die Führung für Lemgo wieder aus, doch die Eulen blieben dran.

 

Der eingewechselte Wyszomirski im TBV-Tor knöpfte den Gastgebern einige Würfe ab, der Vorsprung aber dezimierte sich bis Mitte der zweiten Hälfte auf 22:26. Lemgo stellte auf eine 5:1-Abwehr um und besann sich im Angriff wieder auf Geduld und Cleverness. Klimek und Theuerkauf kamen vom Kreis zu Toren und auch das schnelle Umschalten führte zum Erfolg. Nach einer Parade von Wyszomirski versenkte Carlsbogård den eroberten Ball vom eigenen Kreis im leeren gegnerischen Tor. Lemgo musste in Ludwigshafen bis zum Schluss kämpfen. Sechs Minuten vor Ende waren die Eulen wieder auf vier Tore herangekommen und machten es noch mal spannend.

 

Theuerkauf beeindruckte das wenig. In bester Kempa-Manier versenkte er einen Abpraller von Zerbe und verwandelte im darauffolgenden Angriff vom Kreis. Die Eulen hatten dem nicht mehr viel entgegenzusetzen. Wyszomirski parierte die letzten Würfe der Gastgeber und Lemgo machte mit Toren von Kogut und Hangstein den Sack zu. Endstand 29:36. Eulen-Trainer Benjamin Matschke: „Die Anspannung in der Mannschaft war heute schon extrem. Jeder wollte etwas Besonderes machen, um den Heimsieg zu holen. Darüber haben wir dann unseren Plan vergessen und zu wenig miteinander gespielt.

 

Wir haben uns in der ersten Halbzeit eine Hypothek aufgebaut, die nicht mehr reparabel war. Immer wenn wir rangekommen sind, war Lemgo wieder da. Lemgo hat das auf den Punkt gespielt, war sehr gut vorbereit und hat verdient gewonnen“ TBV-Trainer Florian Kehrmann: „Wir haben heute eine tolle Mannschaftsleistung gesehen. Im Angriff haben wir gegen alle Deckungsvarianten Lösungen gefunden und haben sehr gut auf den Punkt gespielt. Das war in der ersten Halbzeit eine der besten Angriffsleistungen von uns in dieser Saison.

 

Wir haben uns ein gutes Polster herausgespielt und hatten auch in der zweiten Hälfte immer die Kontrolle. Das war beruhigend. Jeder Spieler hat seinen Job gemacht und ich hoffe, dass auch endlich jeder Zuschauer gemerkt hat, was die Jungs leisten. Die Mannschaft hat es verdient, dass bei unserem Heimspiel gegen Nordhorn am nächsten Donnerstag die Halle so voll wie möglich ist.“

 

TBV Lemgo Lippe: Johannesson, Wyszomirski; Elísson (7/3), Kogut (1), Guardiola (3), Carlsbogård (3), Theuerkauf (3), Schagen (4), Zerbe, Cederholm (6), Hangstein (1), Geis, Reimann (2), Klimek (6), Klešniks.