Gerhild Romberger und Manuel Lange geben Liederabend am 03.12.22 (c) Frank/Ackermann.

Gerhild Romberger und Manuel Lange gestalten Dozentenkonzert mit Werken von Berlioz, Brahms, Debussy und Korngold.

 

„O bitteres Schicksal! O harte Abwesenheit!“ – diese Zeilen aus einem Gedicht von Théophile Gautier inspirierten Hector Berlioz zu seinem Lied „Absence“, das aus der Liedsammlung „Les Nuits d’été“ stammt. Das Zitat bildet den inhaltlichen Rahmen zum nächsten Dozentenkonzert am 03.12. mit gleichnamigem Titel „Absence“, in dem sich die Altistin Gerhild Romberger zusammen mit ihrem Klavierpartner Manuel Lange romantischen Kunstliedern widmet, die von Liebe, Trauer und Weltschmerz handeln. Beginn ist um 19.30 Uhr im Konzerthaus.

 

Die beiden Hochschullehrenden möchten damit nicht nur einen Beitrag zu der besonderen Gattung des Kunstliedes leisten, sondern auch die aktuellen Geschehnisse der Welt musikalisch kommentieren. „Die Texte, die sich mit der Sehnsucht nach Liebe, nach Seelenruhe, nach dahingeschiedenen Menschen befassen, können vielleicht helfen, die aktuell so schmerzlich empfundenen Abwesenheiten von Frieden und Sicherheit ein wenig zu mildern“, legt Manuel Lange dar, den eine intensive Zusammenarbeit mit Gerhild Romberger verbindet.

 

Solche Motive aus Berlioz’ Liedschaffen sind ebenso auch in Debussys „Trois Chansons de Bilitis“ wiederzufinden. Nach Texten des belgischen Dichters Pierre Louÿs greift der Komponist die antike Hirtendichtung auf und schildert den Lebensweg der Protagonistin Bilitis aus dem Griechenland des 6. Jahrhunderts. Auch in den „Acht Liedern und Gesängen“ op. 57 von Johannes Brahms geht es um unerfüllte Liebe zwischen hoffnungsvollem Ausblick und schmerzlicher Resignation.

 

Die Lieder nehmen eine Sonderstellung im Gesamtwerk der Sololieder von Brahms ein, da er sich auf die textliche Vorlage ausschließlich eines Autors bezieht: Georg Friedrich Daumer. Trotz ihrer inhaltlichen Unterschiede bilden die Lieder eine stilistische Einheit, die durch die sorgfältige Ausarbeitung von Singstimme und Klaviersatz gekennzeichnet ist.

 

Vom Ersten Weltkrieg sind die „Vier Lieder des Abschieds“ von Erich Wolfgang Korngold gekennzeichnet, der einen tiefen Eindruck in der noch jungen Psyche des erst 23-jährigen Komponisten hinterließ. Nicht nur verlor er dort mehrere Angehörige, sondern er musste auch mit ansehen, wie seine geliebte Stadt Wien vom Herzen Europas zu einem machtlosen Rückzugsgebiet degradiert wurde.

 

Gerhild Romberger und Manuel Lange unterrichten Gesang und Liedgestaltung an der Hochschule für Musik Detmold und haben sich der Pflege des romantischen Liedgutes in besonderer Weise verschrieben. Das Konzert beginnt um 19.30 Uhr. Tickets in Höhe von 8 Euro sind im Vorverkauf im Haus der Musik sowie an der Abendkasse erhältlich. Studierende und Schüler erhalten freien Eintritt.