„Die lippische Industrie hat das erste Quartal dieses Jahres noch mit einem leichten Plus abgeschlossen“, bestätigt Axel Martens, Hauptgeschäftsführer der Industrie und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe). Die Auswirkungen der weltweiten Corona-Krise seien zum Jahresanfang noch nicht so sehr durchgeschlagen. In den 122 lippischen Betrieben des verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr Beschäftigten wurde von Januar bis März dieses Jahres ein Umsatz von 1,7 Milliarden Euro erwirtschaftet. Dies zeigt die aktuelle Auswertung der Daten des Statistischen Landesamtes (IT.NRW).

 

„Der Gesamtumsatz der lippischen Industrie wuchs um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum“, interpretiert Martens dieses Ergebnis und ergänzt: „Angesichts der für den März gemeldeten Produktionszahlen bezweifle ich allerdings, dass sich dieses Ergebnis fortsetzen wird. Die heimische Industrie konnte in den ersten drei Monaten im Inland mit einem Plus von 1,4 Prozent (NRW -3,1 Prozent) punkten. Der Export verharrte auf dem Vorjahresniveau (NRW -7,1 Prozent). Mehr als jeder zweite Euro wurde noch unverändert im Ausland erwirtschaftet. Jetzt kämpfe die Industrie mit einem dramatischen Nachfragerückgang. Die Zahl der Beschäftigten sank bereits leicht (NRW -0,9 Prozent) auf 27 351 Personen.

 

In den einzelnen Branchen haben sich die Umsätze im ersten Quartal dieses Jahres sehr unterschiedlich entwickelt. In der Elektrotechnik, Lippes größte Einzelbranche, lag der Umsatz marginal über dem Vorjahresniveau, denn die schwache Inlandsnachfrage (minus vier Prozent) konnte vom Auslandswachstum (plus zwei Prozent) ausgeglichen werden. Mehr als zwei Drittel der Umsätze werden in dieser Branche im Ausland erwirtschaftet. Aktuell sind rund 9544 Personen in der Elektroindustrie beschäftigt.

 

Die mit plus 9,7 Prozent höchste Wachstumsrate meldet die Nahrungs- und Futtermittelindustrie, gefolgt von einem Umsatzwachstum von 6,7 Prozent in der Chemischen Industrie. In der Möbelindustrie ging der Umsatz um 0,7 Prozent zurück, weil der Export schwächelte. Der Maschinenbau meldete ein Minus von 3,3 Prozent.