Der Kreis Lippe will das Naturschutzgebiet „Abgrabung Retlager Bach“ in Lage-Müssen weiterentwickeln. Im Bereich der Nassabgrabung werden aktuell rings um die entstandenen Gewässer zwischen den Straßen Schieregge und Im Heidland in Zusammenarbeit mit den Flächeneigentümern Gehölze zurückgeschnitten.

 

Durch die Abbautätigkeiten haben sich besondere Biotope und ein wertvolles Mosaik aus Offenland- und Gebüschstrukturen entwickelt. Die vegetationsarmen und offenen Bereiche sind ein wichtiger Lebensraum und Brutplatz für Kiebitz und Flussregenpfeifer. Auch Reptilien und Amphibien, beispielsweise die Kreuzkröte, benötigen sonnige, offene Bereiche in der sie sich verstecken können und auch zeitweise ausgetrocknete Gewässer finden. Der Bereich bietet zudem gute Verhältnisse für bestimmte Orchideen.

 

Um diese wertvolle Flora und Fauna in dem Gebiet zu erhalten, soll im Bereich der Abgrabung eine Weide entstehen. Dort weiden Rinder und sorgen dafür, dass die Landschaft nicht wieder zuwächst. Diese Beweidung wird in Kooperation mit dem Kreis Lippe im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes Senne und Teutoburger Wald laufen.

 

Um den vorhandenen Zaun zurück bauen zu können und anschließend einen Weidezauns zu errichten, werden aktuell an der Zauntrasse Gehölze zurück geschnitten. Dies ist mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt. Beim Beschnitt wird darauf geachtet, dass Gehölze wie Eichen verbleiben und freigestellt werden. Um dem Erholungssuchenden Einblicke in diesen so wertvollen Bereich zu bieten, soll im Anschluss auch ein Rundweg mit Beobachtungsmöglichkeiten entstehen.