Freuen sich auf ihre neue Aufgabe: Die Sprachmittler beim Abschluss ihrer Schulung im Paulinensaal der Lippischen Landeskirche. (Foto: Kreis Lippe).

Menschen, die neu in Deutschland leben, sind dankbar über jede Unterstützung, die sie im Alltag bekommen. Das gilt auch und besonders für Personen, die eine psychosoziale Beratung in Anspruch nehmen wollen und die deutsche Sprache nur wenig oder noch gar nicht beherrschen. Sprachmittler können in diesem Fall übersetzen und bei Bedarf zur Seite stehen. Elf von ihnen haben jetzt ihre Schulung zum Sprachmittler erfolgreich absolviert.

 

Das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Lippe (KI) hat 2019 in Kooperation mit den Beratungsstellen der Lippischen Landeskirche, des SOS Kinderdorfs Lippe, des Caritasverbands für den Kreis Lippe, der Stadt Bad Pyrmont sowie dem Fachgebiet Beratung des Kreises Lippe ein Konzept zur Schulung und Betreuung von Sprachmittlern für psychosoziale Beratungen entwickelt. „Unsere lippischen Neubürgerinnen und Neubürger sollen durch die ehrenamtlichen Sprachmittlerinnen und Sprachmittler von Beginn an einen bestmöglichen Zugang zum lippischen Unterstützungssystem erhalten. So wird das ‚Ankommen‘ erleichtert und ein Grundstein für gelingende Integration und Chancengleichheit gelegt“, erklärt Linda Heidenreich, Koordinatorin beim KI, die Intention des Projekts.

 

Coronabedingt musste die gemeinsame Schulung, die zunächst im März gestartet war, im August als digitale Schulung fortgeführt werden. Das war nicht nur eine technische Herausforderung, sondern für viele Beteiligten auch Neuland: „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben dabei viel Geduld aufgebracht“, freut sich Heidenreich. Sie dankt zudem den Referenten, die die Schulungsmodule unentgeltlich durchgeführt und viel Engagement und Flexibilität bewiesen hätten.

 

Der Abschluss der Schulungsreihe fand dann aber doch gemeinsam im Paulinensaal der Lippischen Landeskirche in Detmold statt. Hier konnten die Sprachmittler auch noch einmal praktisch verschiedene Methoden in dem sensiblen Bereich der psychosozialen Beratung einüben: „Das ist besonders wichtig für ein besseres Verständnis von der Rolle als Sprachmittler“, erklärt Susanne Eerenstein, Leitung der ev. Beratungsstelle der Lippischen Landeskirche. Ein positiver Nebeneffekt der digitalen Schulung: Die Sprachmittler können nun auch für digitale Beratungsgespräche per Video- oder Telefonkonferenz eingesetzt werden.

 

Die ehrenamtlichen Sprachmittler können von Beratungsstellen über das KI kostenlos angefragt werden. Insgesamt 35 Sprachmittler stehen zur Verfügung und können in 20 verschiedene Sprachen übersetzen. Für weitere Informationen steht Linda Heidenreich unter 05231/62-1480 oder unter l.heidenreich@kreis-lippe.de zur Verfügung.