Freitag, der 21. Mai, ist für viele Unternehmen aus dem Gastgewerbe und dem Tourismus in Lippe ein guter Tag. Ab heute können sie nach geschlossenen Monaten endlich wieder ihre Türen öffnen: Lippe fällt aus der bundesweiten „Notbremse“. Das gilt auch für den Einzelhandel. Gleichzeitig bleibt die Situation bei vielen Unternehmen gerade im Gastgewerbe weiter angespannt: Es kann erst der Anfang sein. Das ist das Ergebnis des gemeinsamen Austausches von Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart mit Vertretern der Tourismuswirtschaft aus den 16 Industrie- und Handelskammern in NRW.
„Die Branche ist insgesamt froh, dass es endlich wieder losgeht, aber die ausschließliche Öffnung des Außenbereiches reicht nicht“, sagt Frank Baus, Mitglied der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe) und stellvertretender Vorsitzender des Tourismusausschusses OWL. Das Gastgewerbe und der Tourismus sind in Lippe ein wesentlicher Standort- und Wirtschaftsfaktor. Sie tragen entscheidend zur Lebensqualität bei.
Lippe ist u. a. für den Tagestourismus sehr attraktiv. „Wir haben viel zu bieten und möchten das auch infektionssicher zeigen. Dafür haben wir investiert und uns vorbereitet“, so Baus. Der Hotelier und Gastronom aus Bad Salzuflen hofft, dass mit dem anhaltenden Impftempo und den sinkenden Infektionszahlen bald auch der Innenbereich geöffnet werden darf. Nur dann können die Unternehmen wieder wirtschaftlich arbeiten.
Maria Klaas, Geschäftsführerin der IHK Lippe stellt fest, dass die gesamte Situation schwierig bleibe: Das „Auf und Zu“ der letzten Monate habe bei vielen die Rücklagen aufgezehrt. Die ungünstigen Wetterprognosen machen aber eine verlässliche Personal- und Wareneinkaufsplanung unmöglich. Die teils sehr komplizierten Regelungen stellen die Branche sowie die Ordnungsbehörden und letztlich auch die Gäste vor Probleme und Unsicherheiten. Für viele ist insbesondere die Kontrolle der 3Gs – Geimpfte, Getestete, Genesene – eine große Herausforderung. Schon jetzt ist es absehbar, dass die Branche mindestens noch bis zum Jahresende auf finanzielle Unterstützungen angewiesen sein wird.
Im Gespräch hat der Wirtschaftsminister deutlich gemacht, dass die ersten Rücknahmen der Einschränkungen nur der Anfang seien: Gemeinsam arbeite das Wirtschaftsministerium mit den Verbänden und den IHKs daran, einen erfolgreichen Neustart des Tourismus in NRW zu gestalten. Das Ministerium plane eine reichweitenstarke Marketingkampagne, die die Lust auf das Reiseland Nordrhein-Westfalen wecken soll.
Baus und Klaas appellieren eindringlich an die Politik, dass die Unternehmen ein Teil der Lösung und nicht des Problems seien. „Dass der Lippe-Tourismus nun wieder startet, ist ein wichtiges Signal für den Sommer, damit ein Urlaub vor der „Haustür“ und nicht nur im Ausland möglich ist. Mit hohen Anforderungen an Schutz und Hygiene kann die Tourismuswirtschaft sichere Treffen bei uns im Lipperland ermöglichen“, betont Baus.