Dr. Sumit Agarwahl, Timo Broeker, Professor Dr. Georg Klepp, Prof. Dr. Ravi Fernandes und TH OWL-Präsident Professor Dr. Jürgen Krahl (v.l.) während der Besichtigung der Versuchsanlagen am Kraftwerk Land in Dörentrup. Foto: TH OWL

Das Kraftwerk Land der TH OWL am Energiepark Dörentrup erregt bundesweit immer mehr Interesse. Nun interessiert sich auch die Physikalisch Technische Bundesanstalt (PTB) für die dort betriebene ganzheitliche Forschung an der nachhaltigen Energieversorgung von morgen: Professor Dr. Ravi Fernandes, Direktor und Professor sowie Leiter des Fachbereichs Physikalische Chemie der PTB, besuchte gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. Sumit Agarwal das Innovationszentrum Dörentrup, um sich vor Ort ein Bild vom in Deutschland nahezu einmaligen Gesamtkonzept der dezentralen Energieerzeugung für den ländlichen Raum zu verschaffen.

 

Professor Dr. Georg Klepp vom Institut für Energieforschung der TH OWL und Transfermanager Timo Broeker erklärten den Gästen die nachhaltige Technologie, die in Dörentrup schon seit Jahren praxisnah entwickelt wird. „Ich fand es sehr beeindruckend und faszinierend, so ein Gesamtkonzept für die nachhaltige Energieversorgung an der TH OWL in Dörentrup live zu erleben“, sagt Professor Fernandes.

 

Die Schnittstellen zwischen der PTB und TH OWL sind größer als vor dem Termin angenommen. Daher wurden gleich vor Ort zwei weitere Termine vereinbart. Der nächste findet in der PTB statt, damit die Lemgoer Forscher einen Eindruck von den technischen und wissenschaftlichen Möglichkeiten an der PTB gewinnen können. „PTB und TH OWL ergänzen sich fast maßgeschneidert in ihren Kompetenzen. Die Zeichen stehen auf Aufbau einer längerfristigen Kooperation im Bereich von grünem Wasserstoff, Bio- und E-Fuels“, fasst TH OWL-Präsident Professor Dr. Jürgen Krahl das Kennenlernen zusammen.

 

Im Kraftwerk Land wird mithilfe von Photovoltaik und Windkraft grüner Wasserstoff gewonnen, der dann wiederum zu Wasserstofftankstellen oder dezentralen Energieanlagen für Gebäudekomplexe geliefert werden kann. Auch eine Umwandlung des Wasserstoffs in Methanol ist durch Zugabe von CO2 möglich, was den Transport vereinfacht und eine Nutzung als Treibstoff für Otto-Motoren möglich macht.

 

So kann auch die bestehende Fahrzeugflotte klimafreundlich weiter betrieben werden. Gleichzeitig gibt es am Kraftwerk Land auch ein Biokraftwerk, in dem Bakterien Co2 „fressen“ und Methan ausscheiden. Das Gas wiederum kann entweder gefiltert, geschwefelt und dem Gasnetz zugeführt werden oder aber ebenfalls zu Methanol weiterverarbeitet werden.

 

Pressemeldung: TH OWL