Am 07. März 1922, verfügte die Landesregierung die Bildung der Gemeinde Siekholz. Es war ein langer Weg bis zur Eigenständigkeit. Die ersten Häuser rechts des Bohnenbachtales dürften von Kolonen, Waldarbeitern und Landarbeitern des Stammhofes, dem ältesten Gebäude im heutigen Siekholz, errichtet worden sein. Im Handbuch der Städte und Gemeinden des ehemaligen Kreises Detmold befinden sich Hinweise auf eine Besiedlung bereits im 9. Jahrhundert und schon 1480 wird „ein neues Dorf auf dem Siekfelde“ beschrieben.

 

Vor der Selbständigkeit wurde Siekholz von Eschenbruch mitverwaltet. Für die damaligen Bewohner hatte das lange Fußwege z.B. zur Schule nach Eschenbruch oder zur Kirche nach Wöbbel, später Blomberg und ab 1943 nach Schieder zur Folge. 1906 stellten Siekholzer einen Antrag auf Selbständigkeit. Er wurde von der Regierung abgelehnt. 1908 sprach sich der Amtsgemeinderat des Amts Blomberg mit einem Beschluß gegen die Vereinigung der Ortschaften Siekholz und Glashütte zu einer politisch selbständigen Gemeinde aus.

 

Noch 1919 erbrachte die Angelegenheit kein neues Ergebnis. Das Verwaltungsamt stellte nur fest, Siekholz mit nur 9 ha Grundbesitz und 176 Mark als Einheitssatz der Einkommensteuer sei zu klein. Ebenfalls stellte sich der Amtsgemeinderat damals gegen die Bildung einer neuen Bauerschaft. Erst als 1920 die Meierei Schieder nach der vorläufigen Gemeindeverfassung vom 28. März 1919 der Bauerschaft Schieder einverleibt wurde, kamen auch die Siekholzer zum Ziel.

 

Aus der Siekholzer Gemeindewahl am 8. März 1922 gingen als Vertreter hervor: F. Muß, Siekholz (Haus-) Nr. 22, Vorsteher, F. Weber, Siekholz, Beigeordneter, Hantsche, Siekholz, Schriftführer, C. Steinhage, Siekholz Nr. 11, H. Steinhage, Siekholz Nr. 25, C. Middecke, Siekholz Nr. 10, E. Hagedorn, Siekholz Nr. 18.

 

In der Folgezeit entwickelte sich der Ort aufgrund seiner prädestinierten Lage in den ausgedehnten umgebenden Waldungen, wie alte Postkarten belegen, auch zu einem Erholungsort. Siekholz war nach dem 2. Weltkrieg das Ziel zahlreicher Erholungsuchender. Wie in dem historischen Kassenbuch des Verkehrsvereins dokumentiert, wurden in den 1950er Jahren mehr als 15.000 Übernachtungen in Siekholz verbucht. Als Folge dieser Entwicklung legten die Siekholzer ca. 1956 im Oberdorf einen kleinenPark an und bauten ein Brunnenhaus. In dem Brunnenhaus wurde an die Kurgäste Heilwasser aus der Nessenbergquelle ausgeschenkt. 2006 entstanden in dem Park einige Holzskulpturen.

 

1970 wurde Siekholz, wie auch die davor zu Blomberg gehörende Siedlung Kamerun, der Stadt Schieder-Schwalenberg zugeordnet. Die Einwohnerzahl stieg und erreichte 2007 fast 500. Aktuell liegt sie knapp unter 400. Der Tourismus ging nach der Wiedervereinigung deutlich zurück und hat keine große Bedeutung mehr. Das dörfliche Leben wird heute geprägt von den Vereinen. Der Heimat- u. Verkehrsverein, ein Schützenverein, die Schießgruppe , die TG Siekholz, das mobile Rentnerteam (MRT) und der Frauentreff im Brunnenhaus sowie bis zum Beginn der Pandemie der Seniorentreff sorgen für abwechslungsreiche Veranstaltungen und tragen mit dazu bei, das Siekholz auch als beliebter Wohnort eine Zukunft hat.