Die Verantwortlichen v.l.: Maren Weber (Bildungsreferentin und Öffentlichkeitsarbeit), Lioba Schulte (Vorstandsvorsitzende), Carsten Sperling (Projektleiter SoLaWi 2.0) und Katharina Herzog (Projektmitarbeiterin und Gärtnerin).

Die Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi) Dalborn e. V. wurde 2013 von Menschen der Lebensgemeinschaft Dalborn eG und Menschen aus der Region zur Selbstversorgung mit regionalem und saisonalem Bio-Gemüse gegründet. Die Mitglieder teilen sich die Verantwortung, Kosten und Ernte: In der Biete-Versammlung zu Beginn des Gartenjahres bringen die Mitglieder das erforderliche Jahresbudget gemeinsam auf und zahlen im Jahresverlauf nach dem Solidar-Prinzip monatliche Beiträge. Solidarisch zahlen manche Mitglieder mehr als den Richtbeitrag und ermöglichen so Mitgliedern, die weniger Geld haben, mit einem niedrigeren Beitrag dabei zu sein.

 

Der Richtbeitrag für 2019 liegt bei ca. 17,00  Euro pro Woche bzw. 70,00 Euro pro Monat. So wird gewährleistet, dass ein bis zwei Gärtner*innen (in Teilzeit) mit Helfer*innen auf einem Hektar Land mehr als 30 Gemüsekulturen anbauen. Die Mitglieder holen sich wöchentlich – im Winter zweiwöchentlich – ihr Gemüse in Dalborn oder Bielefeld ab. Es gibt regelmäßige Mitmach-Aktionen und das jährliche Hoffest. Seit Februar 2019 bietet die SoLaWi unter dem Namen „AckerBildung“ Vorträge und Action Learning Workshops rund ums Gärtnern an.

 

Über 80 Menschen mit derzeit vergebenen 46 Gemüse-Anteilen tragen gemeinsam die Verantwortung: Sie teilen sich Betriebskosten und –Risiko sowie die Ernte und Wissen. Das Motto lautet „Gemüse genießen, Gemeinschaft erleben, Gutes lernen“. Bei dieser Form des Wirtschaftens steht der Mensch im Mittelpunkt, nicht das Geld.  Der SoLaWi Dalborn e. V. zählt stand heute 46 Vereinsmitglieder. Nach dem SoLaWi-Konzept wirtschaften in Deutschland über 220 landwirtschaftliche Betriebe.

 

Der Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi) Dalborn e. V. lädt interessierte Erwachsene und Jugendliche regelmäßig zu Vorträgen und Workshops rund um`s Gärtnern und das SoLaWi-Konzept ein. Vielfältige Themen von Agrarpolitik über Kompostbau bis Sauerkraut-Herstellung werden durch pädagogisch und/oder gärtnerisch ausgebildete Referent*innen vermittelt. Grundschulkinder können als „AckerKids“ das Gemüsejahr auf dem SoLaWi-Acker erleben. Seit Februar dieses Jahres bietet die SoLaWi im Rahmen der „AckerBildung“ Vorträge, Diskussionen, Filme und Action Learning Workshops an.

 

Jeden Monat können Interessierte z. B. umweltgerechte Gartenpflege erlernen (Mai), sich informieren, wie Solidarische Landwirtschaft funktioniert (Juni) oder ausprobieren wie man eine Kompostmiete baut oder Gemüse haltbar macht (Oktober). „Wir möchten den Menschen den Umgang mit frischen und gesunden Lebensmitteln wieder näherbringen. Echte Wertschätzung entsteht, wenn man umfassendes Bild des Lebensmittels vom Anbau über Ernte und Zubereitung hat und mit dem Herzen dabei ist“ so Lioba Schulte, Vorstandsvorsitzende der SoLaWi.

 

Der Verein arbeitet für diesen gesellschaftlichen Beitrag mit verschiedenen Kooperationspartnern wie Volkshochschule, dem Projekt NaTourEnergie oder dem Theatre Fragile zusammen. In Zusammenarbeit mit der NABU Umweltbildungsstätte Rolfscher Hof gibt es für Grundschulklassen die Möglichkeit, an vier Terminen die Arbeitsschritte im Gartenjahr zu erproben. Gerade Kinder und Jugendliche kennen Gemüse oft nur aus dem Supermarkt. So probierten KiTa-Kinder (4-5 Jahre) des Familienzentrums Abakus wer größer als der Grünkohl (nur ein halbes Jahr alt!) gewachsen war. Und die Besuchsgruppe eines Freiwilligen Sozialen Jahres staunte, dass Rosenkohl an einem Stiel wächst.

 

„Die AckerBildung wird gut angenommen“, freut sich die Bildungsreferentin Maren Weber. Über 40 Menschen hätten im Februar den Gartentipps von Gärtnermeister Matthias Lang gelauscht und sich anschließend mit Garten-Initiativen wie querbeet – Urban Gardening Detmold oder dem Gemeinschaftsgarten Detmold vernetzt. Im März war die WandelWerkstatt voll mit Interessierten an der aktuellen Agrarpolitik und im April kamen über 50 Menschen in die Stadthalle Detmold um mit BUND-Referent Ralf Bilke über Artenschutz und Pestizidfreiheit zu diskutieren. Zum Frühling hin geht es von der Theorie wieder mehr ans Praktische. Als Naturerlebnis- Pädagogin verspricht Weber „Wir lernen hier mit Kopf, Herz und Hand.“

 

Um Eltern eine einfache Teilnahme zu ermöglichen wird auf Anfrage Kinderbegleitung angeboten. Die AckerBildung wurde im Rahmen des Projektes „Raus aus der Konsumfalle: SoLaWi 2.0 – ein Umstiegsmodell“ entwickelt. Es wird in 2018/2019 in Dalborn durchgeführt mit dem Ziel, das SoLaWi-Konzept weiter auszufeilen und zu stabilisieren. Neben dem Bildungsangebot ist der zweite wichtige Teil des Projektes Solidarische Landwirtschaft Dalborn e.V. www.solawi-dalborn.org die Einführung innovativer Kommunikationswerkzeuge für den SoLaWi-Alltag. Eine Förderung des Projektes durch die Nationale Klimaschutz Initiative (NKI) des Bundesumweltministeriums ermöglicht u. a. freien Eintritt für die meisten Angebote der AckerBildung in 2019.

 

Die nächste Gelegenheit an der AckerBildung teil zu nehmen ist der Workshop „GartenFit – sinnvoll gießen und jäten“ am Freitag, den 3. Mai, von 17.00 – 20.00 Uhr, Eintritt frei. Am Mittwoch, den 8. Mai, von 9.00 – 14.30 Uhr können sich Lehrer*innen und andere Multiplikator*innen mit drei Parallelworkshops in das Konzept der SoLaWi vertiefen. Dieses Angebot läuft über das Projekt „Schule der Zukunft“ und kostet 25,00 Euro. Wer die SoLaWi und die Menschen einfach mal kennen lernen möchte, ist herzlich eingeladen zum Aktionscafé, ab Mai jeden 1. und 3. Freitag im Monat von 16.00 – 18.00 Uhr, während die SoLaWi-Mitglieder ihr Gemüse abholen. Alle erwähnten Veranstaltungen findet statt auf dem SoLaWi-Gelände, Hauptstraße 22, Blomberg- Dalborn. Die Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi) Dalborn e. V. wurde 2013 zur Selbstversorgung mit regionalem und saisonalem Bio-Gemüse gegründet. Auf einem Hektar werden rund 40 Gemüsekulturen angebaut.

 

Kontakt:
Maren Weber
Bildungsreferentin & Öffentlichkeitsarbeit für Projekt „Solawi 2.0 – ein Umstiegsmodell“.
Telefon 05236 888 9894.
Mail marenweber@solawi-dalborn.org.
Web www.solawi-dalborn.org/ackerbildung.
Solidarische Landwirtschaft Dalborn e. V., Hauptstraße 22, 32825 Blomberg-Dalborn.