Für den TBV Lemgo Lippe war gegen die Füchse Berlin nichts zu holen. Auch in ihrem dritten Heimspiel mussten die Lipper beide Punkte an die Gäste abgeben. Die Berliner gewannen mit 31:26 und holten sich damit den dritten Sieg in Folge. Die Lemgoer waren motiviert und hellwach, kamen aber gegen den Favoriten aus der Hauptstadt nicht gut ins Spiel. Die TBV-Abwehr hielt die Berliner Rückraum-Shooter Wiede, Ernst und Drux auf Distanz und bot ihnen kaum Möglichkeiten frei zu werfen, allerdings gelang es den Lippern nicht, das Zusammenspiel mit dem Kreisläufer zu verhindern.

 

Ohne das Tempo aus der Abwehr tat sich der TBV auch im Angriff schwer. Gegen die massive 6:0-Deckung der Füchse, mit den sehr großen Innenblockern Marsenic und Gojun, sowie dem exzellent aufgelegten Milosavljev im Tor, war für die Lemgoer kein Durchkommen. Acht Minuten dauerte es, bis Suton endlich den ersten Treffer für Lemgo erzielte. So richtig schien der Knoten damit aber nicht zu platzen. TBV-Trainer Florian Kehrmann zog wenig später beim Stand von 1:6 die grüne Karte.

 

Die Auszeit zeigte Wirkung. Die Lemgoer spielten cleverer im Angriff und eroberten in der Abwehr den Ball. Angefeuert von den knapp 3.000 Zuschauern in der Phoenix Contact-Arena verkürzte der TBV auf drei Tore. Die Füchse ließen sich davon wenig beeindrucken, zogen das Tempo an und ihr Spiel konzentriert weiter durch. Milosavljev im Tor lief zur Höchstform auf, war bei fast jedem Wurf der Lemgoer dazwischen und trug sich in Überzahl selbst mit einem Treffer in die Torschützenliste ein.

 

Lemgo verwarf allein in der ersten Halbzeit drei Siebenmeter gegen den Schlussmann der Gäste. Auch das führte dazu, dass die Lipper bis zur Pause mit sieben Toren in Rückstand gerieten. Nach der ersten Halbzeit lag der TBV mit 9:16 hinten. Die Lemgoer mussten dringend etwas für ihre Trefferquote tun und schalteten in der zweiten Hälfte einen Gang höher. Vor allem Cederholm machte im Angriff ordentlich Alarm und tankte sich ein ums andere Mal durch die Berliner Deckung.

 

In den ersten zehn Minuten gingen vier Tore allein auf sein Konto. Auch insgesamt spielte der TBV vorne jetzt viel cleverer und variabler. Klimek traf vom Kreis, van Olphen per Schlagwurf und Elísson im Gegenstoß. Aufwind gab auch Wyszomirski im Tor, der den Gästen in dieser Phase gleich mehrere Bälle abkaufen konnte. Innerhalb von drei Minuten verkürzte Lemgo auf vier Tore. Füchse-Trainer Velimir Petkovic nahm eine Auszeit und stoppte damit den Lauf der Lemgoer. Die letzte Viertelstunde war ein einziges Auf und Ab.

 

Der TBV konnte einerseits verhindern, dass die Füchse sich entscheidend absetzen, schaffte es aber andererseits nicht, entscheidend aufzuholen. Das Publikum stand geschlossen hinter seiner Mannschaft. Die Lemgoer steckten nicht auf, packten in der Abwehr noch eine Schippe drauf und auch vorne lief es. Als Elísson zum ersten Mal in diesem Spiel gegen Füchse-Torwart Milosavljev vom Siebenmeter-Punkt traf, tobte die Halle. Am Ende sollte es dennoch nicht reichen. Berlin ließen sich den Sieg nicht mehr nehmen. Lemgo verliert zu Hause mit 26:31.

 

Für TBV-Trainer Florian Kehrmann ging der Sieg der Füchse auch in dieser Höhe in Ordnung: „Jedes Mal, wenn wir die Chance hatten, dichter heranzukommen, haben wir Fehler gemacht. Positiv ist aber, dass wir vor allem im Angriff in der zweiten Halbzeit insgesamt gut gespielt und nie aufgesteckt haben. Das brauchen wir auch im nächsten Spiel gegen Minden. Ich hoffe, dass viele unserer Fans zu dem Auswärtsspiel mitkommen und wir mit dem achten Mann im Rücken dort die Punkte holen.“

 

TBV Lemgo Lippe: Johannesson, Wyszomirski; Elísson (7/2), Guardiola (2), Carlsbogård (2), van Olphen (1), Schagen (1), Suton (2), Zerbe (1), Cederholm (4), Engelhardt, Reimann, Klimek (6), Baijens.