Der TBV Lemgo Lippe bleibt 2020 ungeschlagen und geht mit einem Heimsieg in die Länderspielpause. Gegen die HSG Nordhorn-Lingen legt der TBV in einer spannenden Partie zur Halbzeit ein 16:13 vor und gewinnt nach einem sehenswerten Schlussspurt mit 31:25. In der Tabelle der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga rückt Lemgo damit auf Platz 9 vor.
Die 3.200 Zuschauer in der Phoenix Contact-Arena in Lemgo machten ordentlich Alarm, die beiden Mannschaften ließen es dagegen erstmal ruhiger angehen. Sowohl für den TBV Lemgo Lippe als auch für die HSG Nordhorn-Lingen war es das dritte Spiel innerhalb einer Woche und das machte sich bemerkbar. Beide Teams spielten zunächst weniger auf Tempo und ihre Angriffe länger aus. Johannesson im TBV-Tor parierte den ersten Wurf der Gäste und Elísson verwandelte vorne zur ersten Führung für Lemgo. Diese sollten die Hausherren bis zum Ende nicht mehr abgeben.
Mit einem Zwischenspurt machte Lemgo innerhalb von weniger als einer Minute drei Tore und setzte sich zum ersten Mal deutlicher auf 6:3 ab. Nordhorn kam noch zwei Mal auf einen Treffer heran, verpasste es aber das Spiel zu drehen. Nach einer guten Viertelstunde sah Leenders von der HSG die Rote Karte. Der Abwehrrecke der Gäste hatte Cederholm beim Wurf einen ordentlichen Kinnhaken verpasst. Auch Lemgo ging ordentlich zur Sache, spielte aber mehr mit dem Kopf. Hellwach in der Abwehr, vorne mit viel Bewegung und cleveren Lösungen ging der TBV mit 16:13 in die Pause.
In der zweiten Hälfte ging es mehrere Minuten lang ohne Tore weiter. Beide Teams leisteten sich vorne wie hinten Fehler, spielten Fehlpässe oder standen beim Wurf im Kreis. Lemgo fing sich als Erstes wieder und zündete den Turbo. Wie schon in der ersten Halbzeit gab es innerhalb von einer Minute drei Treffer in Folge für den TBV. Vor allem Elísson war kaum zu stoppen und kam gegen Nordhorn zum Ende auf insgesamt 15 Tore. Gäste-Coach Geir Sveisson brachte sein Team mit einer Auszeit wieder in die Spur.
Nordhorn kämpfte verbissen und holte ebenfalls innerhalb kürzester Zeit drei Tore auf. Lemgo antwortete mit sehenswerten Paraden von Wyszomirski und einem Hattrick von Cederholm. Bei den Gästen funktionierte in dieser Phase wenig. Nordhorn kam zehn Minuten lang zu keinem Torerfolg und Lemgo zog auf 24:18 ab. Gäste-Coach Sveinsson nahm erneut eine Auszeit und die zeigte Wirkung. Nordhorn traf zweimal in Folge. Dann wurde es dunkel in Lemgo. Kurz war das Licht in der Halle aus und als es wieder strahlte, setzte die HSG die nächsten beiden Treffer und war auf zwei Tore ran. Lemgo behielt jedoch die Nerven. Elísson startete noch einmal durch und Schagen stellte in Überzahl mit einem Doppelpack den 31:25 Endstand her.
Ungeschlagen in 2020 geht es für TBV-Trainer Florian Kehrmann und sein Team in die Länderspielpause: „Ich wusste, dass es heute ein zähes und anstrengendes Spiel wird. Wir hatten mit Nordhorn eine Mannschaft, die sich nie aufgegeben hat. Es war immer eng. Wir haben ein paar Chancen ausgelassen, das Spiel vorher zuzumachen und mussten uns durchkämpfen. Wir haben das Spiel aber die ganze Zeit über bestimmt. Das war gut. Jeder hat wieder seinen Job gemacht. Bjarki mit seinen 15 Toren muss ich hervorheben. Das spielen wir alle zusammen gut und gewonnen haben wir als Team.“
TBV Lemgo Lippe: Johannesson, Wyszomirski; Elísson (15/7), Kogut (2), Guardiola, Carlsbogård (2), Theuerkauf (1), Schagen (5), Zerbe, Cederholm (5), Hangstein, Geis, Reimann, Klimek (1), Klešniks.