Lukas Zerbe und Co. wollen auch nach dem Wetzlar-Spiel wieder mit den Fans feiern. Quelle: Matthias Wieking.

Für den TBV Lemgo Lippe steht am kommenden Donnerstag (8.12.) das letzte Heimspiel des Jahres 2022 auf dem Terminkalender. Ab 19:05 Uhr empfängt der lippische Handball-Bundesligist den aktuellen Tabellenfünfzehnten HSG Wetzlar zum Verfolgerduell. Tickets für das wichtige Duell in der Phoenix Contact-Arena sind weiterhin erhältlich.

 

Während die einen derzeit ihre 25. Bundesligasaison in Folge feiern, startet der TBV Lemgo Lippe im Januar bereits in sein 40. Bundesligajahr. Dass die HSG Wetzlar zum festen Inventar der Handball-Bundesliga gehört ist unbestritten. Der Sekt für die Feierlichkeiten zum Jubiläums-Jahr steht derzeit bei den Hessen jedoch verschlossen im Schrank. Zu viel Unruhe mischte sich in den letzten Wochen in den Alltag des Vorjahres-Siebten.

 

Nach der 28:30-Niederlage gegen den HSV Hamburg am 19. November und dem Absturz auf Rang 15 hatten sich der Aufsichtsrat, die Geschäftsführung und die sportliche Leitung der Hessen zu einem Krisengespräch getroffen an dessen Ende die Entlassung von Trainer Benjamin Matschke stand. Der 40 Jahre alte Matschke hatte die HSG im Sommer 2021 übernommen und in seiner ersten Saison auf Platz sieben geführt. In dieser Spielzeit standen nach 13 Partien jedoch bereits neun Niederlagen zu Buche.

 

Mit dem sportlichen Leiter Jasmin Camdzic und dem bisherigen Assistenztrainer Filip Mirkulovski wurde seither ein Interimsgespann installiert. Die Suche nach einem Nachfolger läuft dabei weiter auf Hochtouren. Unter Camdzic und Mirkulovski folgte im Spiel 1 nach Matschke einer Reaktion der Mannschaft. Mit 26:23 siegten die Wetzlarer überraschend bei den Recken aus Hannover. Zuletzt gelang vor heimischem Publikum gegen den THW Kiel keine Sensation (25:31).

 

Nicht blenden lassen von der Unruhe im gegnerischen Lager möchte sich TBV-Trainer Florian Kehrmann, dessen Team derzeit nur einen Punkt mehr aufweist als die HSG. „In Magdeburg haben wir zuletzt eine sehr gute Angriffsleistung gezeigt, uns jedoch gegen ein Spitzenteam zu viele Fehler geleistet. Auf diesem Auftritt wollen wir aufbauen, wissen jedoch, dass auch die HSG jeden Fehler hart bestrafen wird“, fordert Kehrmann einen fokussierten Auftritt seiner Mannschaft.

 

Dabei hat er seit dem Trainerwechsel eine kleine Änderung im Wetzlarer Spiel ausgemacht: „Gegen die HSG stellen wir uns erneut auf einen extrem körperlich agierenden Gegner ein. Nach dem Trainerwechsel spielen sie nun mit einer noch kompakteren 6:0-Abwehr, schalten jedoch immer mal wieder auch in eine 5:1-Abwehr um, sodass in der Vorbereitung auf das Spiel wieder jede Menge Kopfarbeit gefragt ist“, weiß der TBV-Trainer um die Schwere der Aufgabe.

 

Einen wichtigen Faktor werden am Donnerstagabend auch die Fans des lippischen Bundesligisten einnehmen, ist sich Kehrmann sicher: „Gegen den HC Erlangen haben wir gesehen, was dieser Support bei meinem jungen Team bewirken kann. Gerade in schwierigen Phasen hat uns die Stimmung in der Phoenix Contact-Arena extrem geholfen und uns zu einer wirklich guten Leistung beflügelt. Darauf bauen mein Team und ich auch gegen Wetzlar!“.

 

Im direkten Duell hat der TBV dabei die Nase vorne: In den letzten 40 Pflichtspielen konnten die Lemgoer 30 Siege einfahren, mussten nur siebenmal als Verlierer das Feld verlassen. Eine Heimniederlage wäre zudem ein Novum, denn noch nie kamen die Wetzlarer in ihrer langen Bundesligazugehörigkeit in Lemgo über ein Unentschieden hinaus. In dem wichtigen Spiel gegen den direkten Verfolger kann Kehrmann am Donnerstagabend personell voraussichtlich wieder aus dem Vollen schöpfen.

 

Kreisläufer Jan Brosch kehrt nach auskurierter Krankheit wieder zur Verfügung und auch Isaias Guardiola, der zuletzt von muskulären Problemen geplagt war, konnte in dieser Woche wieder beschwerdefrei trainieren. Geleitet wird die Begegnung gegen Wetzlar vom erfahrenen Schiedsrichtergespann Mirko Krag und Marcus Hurst. Die beiden bilden seit 2008 ein Gespann und pfeifen bereits seit der Saison 2014/15 in der Handball-Bundesliga. Tickets für das Spiel sind weiterhin in allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie im TBV-Onlineshop erhältlich. Sky überträgt das Spiel zudem ab 19:00 Uhr live auf Sky Sport 3.

 

Pressemeldung: TBV