31 Unternehmen haben im ersten Halbjahr dieses Jahres laut dem Statistischen Landesamt IT.NRW beim Amtsgericht Detmold einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. „Das entspricht einem Rückgang um mehr als einem Viertel gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum“, informiert Axel Martens, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe). Der Lockdown im Zusammenhang mit der Pandemie spiegelt sich in diesen Zahlen nach Meinung von Martens noch nicht wider. Denn die am stärksten von der Schließung betroffenen Branchen wie Gastgewerbe, Einzelhandel oder auch
das Reisegewerbe zeigen aktuell keine Steigerungen. Im Gastgewerbe ist die Zahl (vier Fälle) der Insolvenzanträge sogar rückläufig, stellt Martens fest. „Aktuell wurde die Verlängerung der staatlichen Überbrückungshilfe bis zum Jahresende beschlossen. Daher erwarten wir erst für das erste Halbjahr 2022 ein Anziehen der Insolvenzanträge“, fährt der Hauptgeschäftsführer fort. In erster Linie war das Baugewerbe mit elf Fällen (1. Halbjahr 2020: fünf Fälle) und die Freiberufler mit sieben Fällen (vier Fälle) betroffen.
Neben den Unternehmen beantragten 171 (+ 47,4 Prozent) weitere Schuldner die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Dabei handelte es sich überwiegend um Verbraucherinsolvenzen. Es waren aber auch 33 ehemals Selbstständige betroffen. Die Gesamtzahl der Insolvenzen lag im ersten Halbjahr dieses Jahres bei 202 Fällen und damit um gut ein Viertel höher als im gleichen Zeitraum 2020.