Obwohl die Getreideernte eigentlich überall in Nordrhein-Westfalens beendet ist, findet man ab und zu noch einige nicht geerntete Streifen. Haben die Landwirte die Ernte vielleicht zu früh beendet? Nein, diese Streifen werden absichtlich nicht geerntet, berichtet die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Sie bleiben über den Winter stehen und bieten zum Beispiel Rebhuhn, Feldlerche und Grauammer Deckungs- und Rückzugsräume.
Außerdem findet man dort im Spätsommer viele Insekten. Im Winter dienen die Getreidereste als zusätzliche Nahrungsquelle. Die schmalen langen Getreidestreifen verbinden darüber hinaus Lebensräumen zwischen den Feldern. Grundsätzlich sind Weizen, Hafer und Dinkel geeignete Getreidearten, um sie über den Winter stehen zu lassen. Da Gerste, Triticale und Roggen zum Umknicken und Auskeimen der Samen neigen, sind sie nicht so geeignet.
Auch dass einige Landwirte ihre Raps- oder Getreidestoppeln nach der Ernte nicht bearbeiten, dient einem bestimmten Zweck. So können seltene, spätblühende Ackerwildkräuter noch aussamen. Im Winter bieten diese Stoppeln zusätzliche Deckung und Schutz für das Rebhuhn und andere Niederwildarten wie Hasen. Weitere Informationen gibt es unter www.biodiversitaet-nrw.de.
Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.