Im Kreis Lippe gibt es zwei weitere Personen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, dabei handelt es sich um Teilnehmer einer Gruppe, die eine Woche durch Israel reiste. Einen Tag nach der Rückkehr am vergangenen Donnerstagabend bekamen die Reisenden die Information, dass ihr Busfahrer in Israel am Coronavirus erkrankt ist und dort im Krankenhaus liegt. Der zweite und dritte Fall im Kreis Lippe weisen damit einen Zusammenhang zu den beiden ersten Corona-Fällen in der Stadt Bielefeld auf, denn die beiden Erkrankten gehörten auch zu den 30 Personen der Reisegruppe.
Die beiden Patienten aus Lippe befinden sich in häuslicher Quarantäne. Das Gesundheitsamt Lippe hat die direkten Kontaktpersonen ermittelt und ebenfalls eine häusliche Quarantäne angeordnet – zurzeit läuft die Auswertung der Abstrichproben. „Neben der schlechten Nachricht weiterer zwei Fälle, gibt es allerdings auch gute Entwicklungen. Alle Kontaktpersonen des ersten Falls tragen das Virus bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht in sich“, erklärt Landrat Dr. Axel Lehmann. Die Quarantäne der direkten Kontaktpersonen der Erkrankten dauert allerdings weiterhin bis mindestens zum 15. März 2020 an. Denn das Robert-Koch-Institut und die Weltgesundheitsorganisation gehen derzeit davon aus, dass die Inkubationszeit bis zu 14 Tage beträgt.
Die Reisegruppe des Lüttfeld-Berufskollegs ist am Freitagabend aus Südtirol zurückgekehrt. Alle Teilnehmer wurden im Diagnosezentrum untersucht und die Ergebnisse der Abstrichproben lagen im Verlauf des Samstags bereits vor: Die Proben sämtlicher Schüler und Begleitpersonen sind alle negativ auf das Coronavirus getestet worden, sie tragen das Virus zum jetzigen Zeitpunkt nicht in sich. „Wir wollen ganz sicher sein, informieren uns ständig über die fachlichen Meinungen aus der Virologie und wie andere Behörden beispielsweise eine Quarantäne für Rückkehrer aus Risikogebieten bewerten.
Im Gesundheitsamt haben wir daher beschlossen, dass die Schüler 14 Tage zu Hause bleiben sollen“, erklärt Dr. Kerstin Ahaus. So hatte das Bayerische Gesundheitsministerium am Samstag angeordnet, dass Schüler und Kindergartenkinder nach ihrer Rückkehr aus Risikogebieten wie Südtirol für 14 Tage nicht in die Schule oder in die Betreuungseinrichtung dürfen. „Die Mitarbeitenden des Gesundheitsamts Lippe haben die Reisegruppe und die Eltern über die Verlängerung über den kommenden Mittwoch hinaus informiert und bieten weiter Unterstützung.
Die Familien müssen sich schließlich organisieren und bekommen dafür Tipps sowie Material zur Orientierung“, erklärt Landrat Dr. Axel Lehmann. „Wir sind mit dem Diagnosezentrum gut aufgestellt. Die zweite präventive Maßnahme, nach dem Container am Klinikum Lippe, greift auch. Proben von rund 60 Personen der Reisegruppe konnten im Diagnosezentrum zügig genommen werden“. Am Freitag wurden insgesamt rund 80 Personen im Diagnosezentrum untersucht und am Samstag etwa 20 Personen. Von 40 Personen wurden am Sonntag Abstriche genommen.
Über das Verhalten bei Corona-Symptomen:
Aktuelle Entwicklungen sowie bestätigte Informationen werden auf der Internetseite www.kreis-lippe.de im Newsticker auf der Startseite sowie direkt unter https://tinyurl.com/kreislippeticker veröffentlicht. Für Personen, die vermuten sich mit dem Coronavirus angesteckt zu haben und Rückkehrer aus Risikogebieten gilt, sich bei grippeartigen Symptomen zunächst telefonisch an den Hausarzt oder außerhalb der Sprechstunden an die 116117 zu wenden.
Zudem hat das Gesundheitsamt Lippe eine Informationshotline unter 05231 / 62-1100 geschaltet. Die Akteure entscheiden das weitere Vorgehen und auch, ob eine Vorsprache im Diagnosezentrum oder Einweisung in das Klinikum Lippe notwendig ist. Daher ist im Zusammenhang mit dem Coronavirus von Besuchen oder telefonischen Anfragen an das Klinikum abzusehen.
Über das Diagnosezentrum:
Das Diagnosezentrum hat keine festen Öffnungszeiten, sondern ist über eine verbindliche Terminvergabe organisiert. Daher der wichtige Hinweis: Eine Anmeldung über die 116117 oder 05231 / 62-1100 ist zwingend notwendig. Personen ohne eine vorherige Anmeldung werden nicht im Diagnosezentrum untersucht.