Lippe SeviceDie Beteiligten im Kreis Lippe ziehen eine positive Zwischenbilanz über den bisherigen Verlauf des Projekts „Einwanderung gestalten NRW“. Der Kreis Lippe und die Stadt Detmold wollen die Erkenntnisse für die Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den Behörden und Institutionen als Ansprechpartner für Zuwanderer nutzen. Mit dem Ziel, eine Optimierung der Prozesse ohne Bruchstellen zu erreichen – notwendig sind Standards für den Umgang mit Einzelfällen.

 

Jetzt werden Arbeitsgruppen die verschiedenen Fragestellungen im weiteren Projektverlauf thematisieren, um diese Standards zu schaffen. Das Projekt „Einwanderung gestalten NRW“ läuft in Lippe bis zum 31. Juli 2019. „Das Modellprojekt fördert die Optimierung der Strukturen unserer alltäglichen Zusammenarbeit, wir gewinnen durch das Projekt wertvolle Erkenntnisse über die Verbesserung für Integrations- und Teilhabemöglichkeiten“, stellt Dr. Axel Lehmann, Landrat Kreis Lippe, heraus.

 

Die Kreis- und Stadtverwaltung tauschen sich regelmäßig über Inhalte und Arbeitsweisen im Projekt aus. Die Erfahrungen werden in konstruktiver Zusammenarbeit gezielt analysiert und können in die zukünftige Gestaltung von Kooperationen und Zusammenarbeit einfließen. Das Projekt fokussiert sich auf die Zielgruppen Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, geduldete Geflüchtete, Geflüchtete im Asylverfahren, anerkannte Geflüchtete, EU-Bürger und sogenannte Drittstaatler.

 

Mit etwa 30 Zuwanderern wurden Interviews über die aktuelle Lebenssituation geführt und daraus Fallanalysen erarbeitet. Bei Fallkonferenzen tauschten sich die Beteiligten über die einzelnen Fälle aus und konnten interessante Erkenntnisse für die tägliche Arbeit daraus ziehen. Alle Fälle zeichnen sich durch eine gewisse Komplexität aus, da in jedem Fall mehrere Behörden und Institutionen beteiligt sind. Hierbei läuft die Zusammenarbeit nicht immer reibungslos.
 

Um die Abläufe an den Schnittstellen zu optimieren, streben die Akteure gemeinsame Vereinbarungen an. Darüber hinaus wollen die beteiligten Kommunikationsforen schaffen: Sie sind die Basis für den Austausch, auch in Form von Fallkonferenzen. Damit kann außerdem die Kommunikation innerhalb der Behörden und zwischen den Institutionen weiter optimiert werden.

 

Ausgehend von den Fragestellungen, mit denen Zuwanderer immer wieder konfrontiert sind, bildeten sich die Arbeitsgruppen „Prozess- und Dienstleistungsketten“, „Mobilität“, „Gesundheitsberufe“, „Interkulturelle Öffnung“, „Schule“ sowie „Sprach- und Integrationsmittler“. Die Arbeitsgruppen erarbeiten Lösungen für Probleme, die sich in den jeweiligen Bereichen zeigen.

 

Beispielsweise hat die Arbeitsgruppe „Mobilität“ zu den Themen Individualverkehr und öffentlicher Personennahverkehr bereits klare Vorstellungen, wie Zuwanderer unterstützt werden können. Die Anerkennung von ausländischen Führerscheinen variiert je nach dem Land, ob der Führerschein überschrieben werden kann oder neu absolviert werden muss.

 

Ein Infoflyer und die verbesserte Kommunikation zwischen Straßenverkehrsamt und Arbeitsvermittlern soll das Verfahren transparent gestalten und beschleunigen. Die Forderung der Arbeitsgruppe für ein Sozialticket wurde zwischenzeitlich bereits durch den Kreistag beschlossen.