Der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr erfreut in jedem Jahr die Mitglieder.

Am gestrigen Freitag hat die gut besuchte Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Blomberg in der Mehrzweckhalle der Kernstadt stattgefunden, wie immer musikalisch hervorragend untermalt vom Musikzug der Feuerwehr unter der Leitung von Thomas Wedeking. Nachdem Wehrführer Stadtbrandinspektor Joachim Hartfelder zahlreiche Ehrengäste und natürlich seine Kameradinnen und Kameraden begrüßt hatte, folgte zunächst die Ehrung der Verstorbenen. Nach erfolgter Genehmigung des Protokolls 2019 durch die Versammlung überbrachte Bürgermeister Klaus Geise die Grußworte von Rat und Verwaltung der Stadt Blomberg.

 

Geise unterstrich in seiner kurzen Ansprache einmal mehr die gute Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Wehr und erklärte: „Es ist nicht immer alles machbar oder finanzierbar, wenn es mal Abweichungen in der Betrachtungsweise gibt, dann greifen wir zum Äußersten – wir reden miteinander. Es bleibt eine Daueraufgabe nach guten Lösungen für die Feuerwehr zu suchen und diese auch zu finden – all das liegt im Interesse der Bürger unserer Stadt. Die Einsatzzeiten gehen stetig nach oben und wir müssen weiter am Brandschutzbedarfsplan und der Einhaltung von Hilfsfristen arbeiten. Der neue Standort bei Phoenix Contact (Bericht dazu hier) ist ein guter Schritt, wie sich der Standort auf Hilfsfristen auswirken wird bleibt abzuwarten. Es ist festzustellen, dass die Kameradinnen und Kameraden nicht nur bei der Verwaltung einen guten Ruf genießen, sondern auch in der Bevölkerung. Für Ihr ehrenamtliches Engagement möchte ich mich herzlich bedanken.“ Im Anschluss berichtete der Wehrführer wie folgt:

 

Wehrführer Stadtbrandinspektor Joachim Hartfelder

„Die Zahl der Mitglieder ist in 2019 gesunken, Austritte aus beruflichen Gründen, wegen Umzugs und aber auch aus anderen Interessen wurden als Ursachen genannt. Die Zahl der aktiven Mitglieder sei jedoch fast gleich geblieben und auch in 2019 gab es wieder viele Eintritte in die aktiven Abteilungen. „Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung und ich hoffe, dass es auch in Zukunft Menschen und Bürger dieser Stadt gibt, die sich ehrenamtlich für andere einsetzen wollen. Das Alter spielt keine Rolle. Jeder kann selbst entscheiden, wie weit er in der Ausbildung kommt und wo er eingesetzt werden kann. In den Jugendfeuerwehren haben wir weniger Mitglieder zu verzeichnen. Das hat es in der Vergangenheit schon öfter gegeben, aber irgendwann ging es auch wieder aufwärts. Ich hoffe, dass wir in der nächsten Zeit wieder mehr Jugendliche für die Feuerwehr begeistern können. Das heißt, wir müssen verstärkt Mitgliederwerbung machen“, so Hartfelder.

 

Die Stärke der Feuerwehr Blomberg zum Stichtag 31.12. 2019 wie folgt:

389 (301) Kameraden und Kameradinnen.

174 (177) Kameraden/innen in der aktiven Wehr, 14 (14) davon weiblich

17 (17) Kameraden/innen im Musikzug – 9 weiblich,

45 (49) Kameraden/innen in der Jugendfeuerwehr, 6 weiblich

54 (58) Kameraden in der Ehrenabteilung

 

Eine Zunahme an Einsätzen zeigte die Wichtigkeit der Feuerwehr, waren es in 2018 noch 176 Einsätze, so waren es im vergangenen Jahr bereits 204 an der Zahl. Hier eine kleine Übersicht, in Klammern die Zahlen für 2018:

 

Brandeinsätze

30 (30) Kleinbrand A

9 (4) Kleinbrand B

2 (5) Mittelbrand

2 (1) Großbrand

 

Technische Hilfeleistungen ges.

12 (19) Menschen in Notlage

3 (1) Tiere in Notlage

0 (0) Betriebsunfall

1 (1) Einstürze baulicher Anlagen

6 (8) Verkehrsunfälle und -störungen

3 P-klemmt

11 (1)  Wasserschaden

18 (17) Sturmschaden

16(35)            Ölspur

 

ABC Einsätze

2 (3) Gasfreisetzungen

7  Gefahrstoffeinsätze

6(1) Messen

3 Warnen

5 Bereitschaft Wache

 

Sonstige techn. Hilfeleist.

44 (26) Fehlalarm BMA

6 (3) Fehlalarm Heimrauchmelder

8 (6) Blinder Alarm

 

Die Jahreshauptversammlung war erneut hervorragend besucht. Bei aller gelebter Kameradschaft – die Brandschutzsicherheit muss und wird auch während einer solchen Veranstaltung gewährleistet.

Die Einzeleinsätze beim Hochwasser am 20.05.2019 tauchen in den Zahlen nicht auf, die ca. 47 Einsätze wurden in einem Einsatzbericht zusammengefasst. In Summe sind erneut beeindruckende 4.761 (5.823) Einsatzstunden mit 2.737 (3.670) KameradInnen abgeleistet worden. Inklusive u.a. Ausbildung, Übungen, Dienstbesprechungen, etc. lag die Zahl der aufgewendeten Stunden sogar bei 21.104 (23.361), die im Jahr 2019 für die Sicherheit der Bürger geleistet wurden. Es folgte ein Überblick über die Einsätze wie folgt:

 

„Gleich zu Beginn des Jahres, wurden wir nach Barntrup alarmiert. Dort brannte ein ehemaliger Einkaufsmarkt, in voller Ausdehnung. Wir wurden zur Unterstützung mit Atemschutzgeräteträgern, Tanklöschfahrzeug und Drehleiter alarmiert. Da dadurch der Standort Blomberg stark geschwächt wurde, wurde ein Teil der Löschgruppen zur Sicherstellung des Brandschutzes in Blomberg, in der Wache Blomberg zusammengezogen. Kurios, wir besetzten auch mit einem Fahrzeug die Wache Barntrup zur Sicherstellung des Brandschutzes in Barntrup, da alle Barntruper Kräfte im Einsatz waren.

 

Karl-Heinz Brakemeier wurde ein wenig politisch: „Radikalismus darf in unseren Feuerwehren keine Heimat finden.“

Ein Großbrand ereignete sich am Ostersamstag, den 20.04.2019 um 4.33 Uhr, in Istrup. Hier stand eine ehemalige Gaststätte in Brand. Das Feuer hatte sich bei unserem Eintreffen schon auf einen großen Teil des Erdgeschosses ausgebreitet.

Wir schützten zunächst die Nachbarschaft und bekämpften das Feuer mit mehreren Strahlrohren von Außen, später auch im Innenangriff. Um die Wasserversorgung sicher zu stellen wurden 3 zusätzliche Tanklöschfahrzeuge aus Horn-Bad Meinberg, Detmold und Lemgo, vorsorglich alarmiert.

 

Til Ovenhausen berichtete aus der Abteilung für Brandschutzerziehung – 79 Personen konnten in 2019 ausgebildet werden.

Am 15. Und 16.02.2019 hatten wir gleich 2 Brände mit erheblichem Ausmaß. Am 15.02. um 18.17 Uhr brannte es in der Zwischendecke eines Bewohnerzimmers, im Kreisaltenheim. Der betroffenen Teil wurde durch das Personal schnell evakuiert. Das Feuer konnte lokalisiert und abgelöscht werden. Der Schaden beschränkte sich auf das Bewohnerzimmer. Personen kamen nicht zu Schaden. Wenige Stunden später, 16.02. um 0.54 Uhr, brannte es im Keller eines Mehrfamilienhausen auf dem Bexten. Der Treppenraum war stark verraucht, mehrere Personen standen auf Balkonen und Fenstern auf den Etagen. Das Feuer war im Keller ausgebrochen. Hier brannte Bauschutt. Ein Trupp ging zur Brandbekämpfung in den Keller vor. Ein weiterer Trupp erkundeten im Gebäude und kümmerten sich um die Bewohner. 3 Personen wurden über die Drehleiter von einem Balkon gerettet, 2 Personen über tragbare Leitern und 2 weitere Personen und ein Hund wurden später über den entrauchten Treppenraum geführt.

 

Manfred Mischel sprach von einem hohen Durchschnittsalter der Ehrenabteilung und davon, dass man weiterhin bemüht sei ein entsprechendes Angebot für die Mitglieder abzubilden.

Das Hochwasser am 20.05.2019, beschäftigte die Feuerwehr Blomberg von 17.30 Uhr bis zum nächsten Tag um 9.00 Uhr. Insgesamt 47 Einsätze wurden abgearbeitet. Schwerpunkte waren Altendonop und Istrup. Aber auch in den anderen Ortsteilen waren zahlreiche Einsatzstellen zu bearbeiten. Kräftige Niederschläge sorgten dafür, das große Mengen an Erde von den frisch bestellten Feldern und aus den Wäldern abgespült wurden. Der Schlamm lief über die Straßen, verstopfte Gräben und Kanäle, breitete sich dadurch aus und lief auf Grundstücke und in Keller. Alle Löschgruppen waren im Einsatz. Es waren insgesamt 1001 Std. mit 107 Kameradinnen und Kameraden. Dazu kam noch Unterstützung vom THW, der Feuerwehr Lemgo und der Feuerwehr Detmold. Ein großer Teil Lippes war ebenfalls vom Hochwasser betroffen.

 

Auch 18 Sturmeinsätze bescherten uns die Wetterkapriolen im Jahre 2019. Immer wieder zogen starke Gewitter und Stürme über das Land und Bäume stürzten um.

Die extreme Trockenheit wurde von zahlreichen Vegetationsbränden begleitet. Größere Feuer blieben hier aber aus.

 

Zu sechs Verkehrsunfällen wurden wir alarmiert. 3 mal waren Personen in Ihren Fahrzeugen eingeklemmt.

 

Natürlich gab es auch wieder Ölspuren. Teilweise auch wieder sehr lange Spuren. Ca. 300 Säcke Bindemittel wurden verbraucht.

 

Andreas Tappe darf aktuell 32 Mitglieder in der hochspezialisierten ABC-Gruppe zählen. 1.174 Stunden wurden zusätzlich zum normalen Feuerwehrdienst abgeleistet.

Die Fehlalarme waren mit 59 Einsätzen recht hoch. Das sind Einsätze durch Brandmeldeanlagen, Heimrauchmelder, aber auch 8 blinde Alarme, die in guter Absicht geschahen, weil Rauchentwicklung oder Feuerschein gesehen wurde.

 

25 Mal waren wir überörtlich im Einsatz. Das waren überwiegend Einsätze aus dem Bereich ABC. Drei größere Einsätze in Bad Salzuflen, Messen und Warnen bei einem Großbrand; Hohenhausen, Messen bei einem Großbrand in Veltheim und in Neersen (Kreis Höxter), Messen bei einem Gasaustritt sind hier zu erwähnen.

Weitere Einsätze waren Brandmeldeanlageneinsätze, oder Drehleitereinsätze im benachbarten Schieder und Barntrup.

 

Wie in jedem Jahr leisteten wir Brandsicherheitswachen, bei den Osterfeuern, Schützenfesten, im Karneval, bei Versammlungen und Veranstaltungen und beim Wilbaser Markt.

 

Timo Möller wurde einmal mehr eine hervorragende und ordnungsgemäße Kassenführung bescheinigt. Einnahmen von 7.191 Euro standen Ausgaben in Höhe von 6.550 Euro entgegen, die Differenz lässt die Kasse auf solide 7.050 Euro ansteigen (Zahlen gerundet).

Eine besondere Brandsicherheitswache musste am Sonntag, den 22.09.2019 gestellt werden. Der Hubschrauber des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier landete auf dem Flugplatz Borkhausen. Der Bundespräsident war auf einer Familienfeier in Wöbbel und musste anschließend weiter zu einem Auslandsaufenthalt. Aufgrund der Größe der Maschine und natürlich auch zum Schutz unseres Präsidenten, ist es Vorschrift das eine Brandsicherheitswache bei Start und Landung einsatzbereit vor Ort ist. 15 Kameradinnen und Kameraden des Löschzuges Blomberg waren im Einsatz.

 

Allen Kameradinnen und Kameraden einen herzlichen Dank für Ihren Einsatz und die geleistete Arbeit. Vielen Dank an Eure Partner und Eure Familien, die sehr oft auf Euch verzichten müssen. Den Arbeitgebern einen herzlichen Dank dafür, dass Sie uns für die Arbeit in der Feuerwehr freistellen.“